Gröbenzell – Ein kultureller Ort der ganz besonderen Sorte. Seit dem ersten Konzert im Stockwerk in der Oppelner Straße sind 15 Jahre vergangen. Über 150.000 Gäste haben in dieser Zeit die Kulturveranstaltungen besucht. Ein Ende ist dabei freilich nicht in Sicht: Allein in den nächsten 15 Monaten sind über 70 Events im Programm.
Als Piano-Entertainer Martin Schmitt im September 2009 das frisch bezogene Stockwerk nebst frisch gestimmtem Flügel einweihte, konnte niemand mit dieser Erfolgsstory rechnen. Zwar war der Abend seinerzeit auch schon ausverkauft, doch war Schmitts Gastspiel eben nur ein erster Testballon. Im Stockwerk in der Industriestraße hatte es da bereits etliche Vernissagen und auch schon vereinzelt Lesungen gegeben, „doch in diesen Dimensionen hatten wir damals nicht gedacht“, sagt Hausherr Christian Stock, der seit jeher ein großes Faible für Kunst und Kultur hat und sich deshalb auch eine Orgel in sein originelles Bürozentrum einbauen ließ. „Die wohl weltweit größte Orgel in einem Büro“, betont Stock und fügt lächelnd hinzu: „Sollte es auf dieser Welt überhaupt noch eine andere Orgel in einem Büro geben.“
Mit dem Start in der Oppelner Straße vor 15 Jahren nahm sich Veranstalter Thomas Breitenfellner der Kultur im Hause an. Gemeinsam mit seinem Team ist er seither für jedes Stockwerk-Event verantwortlich, die Programme wurden in den Jahren immer klangvoller, namhafter und umfangreicher. „2010 hatten wir sechs Veranstaltungen“, erinnert sich der 42-Jährige, „jetzt sind es im Jahr auch schon mal über 50 Termine.“ Konzerte, Kabarett, Lesungen, Tanzpartys – das kulturelle Angebot in der schicken Location hat aufs Publikum magnetische Anziehungskraft. Über 150.000 Gäste haben das Stockwerk in dieser Zeit besucht. Als Corona die Kulturbranche lahm legte, war es Breitenfellner, der im Sommer 2020 als vermutlich erster Veranstalter Bayerns mit einer großen Open-Air-Reihe die Kultur wieder hochfuhr. Drei weitere Stockwerk-Sommer sollten folgen, große Namen wie Rainhard Fendrich und Howard Carpendale verzückten das Gröbenzeller Publikum.
Anders als gewöhnliche Kulturhallen kommt das Stockwerk seit dem ersten Tag ohne öffentliche Gelder aus. „Wir bekommen keinen Cent Unterstützung aus dem Steuertopf“, erklärt Breitenfellner, der für sein Engagement vor einigen Jahren den Tassilo-Kulturpreis erhielt. Ausdrücklich erwähnt Breitenfellner in diesem Zusammenhang die Büro-Mieter, die die Räumlichkeiten im Stockwerk der Kultur zur Verfügung stellen. „Ohne den Rückenwind dieser Unternehmen würde es schlicht nicht gehen.“ Wie sehr sich Wirtschaft und Kultur befruchten, untermauert auch folgende Anekdote: Es waren die Künstler, die das zunächst etwas hölzern klingende „Bürozentrum Gröbenzell“ kurzerhand in Stockwerk umgetauft haben – das war vor genau 20 Jahren. Ein weiteres Jubiläum.
Der Kulturbetrieb, sagt Breitenfellner, sei mitunter auch sehr aufwändig und gewiss kein Selbstläufer. Doch ans Aufhören denke auch nach all den Jahren niemand. Im Gegenteil: Die Fans und Kulturfreunde dürfen sich auf das vielfältigste Angebot aller Zeiten freuen. Allein in den nächsten 15 Monaten zählt das Programm über 70 Veranstaltungen. Den Auftakt macht dabei am Freitag, 20. September, der Mann der ersten Stunde: Martin Schmitt feiert im Stockwerk die Premiere seines neuen Programms „Schmitt happens.“
Tickets für alle Veranstaltungen sind erhältlich unter //www.stockwerk.de/tickets sowie unter anderem bei Amper-Kurier Tickets in der Hasenheide 11 in Fürstenfeldbruck.