
Gilching – Sie sind viele und sie sind viel unterwegs, ohne dass sie groß von sich Reden machen: Die Ehrenamtlichen der AWO in Gilching unter Federführung der langjährigen Vorsitzenden Xenia Strowitzki. Am Montag präsentierte sie im Ausschuss für Bildung und Soziales einen umfangreichen Tätigkeitsbericht, mahnte aber auch einen fehlenden Raum für die Aufbewahrung von Akten und für regelmäßige Treffen an.
Im Jahr 1968 von Elisabeth Reimer und Willi Riedelbauch ins Leben gerufen, standen bei der AWO-Ortsgruppe Gilching vorrangig Kinder auf der Agenda, die in Erholung geschickt wurden aber auch Sprachferien, Hausaufgabenhilfe und Sommerfeste, betonte Strowitzki. Heute agieren unter dem Schirm der AWO der „Eine Welt Laden“ unter Leitung des Ehepaars Fritz und Maria Nömayr und 23 Ehrenamtlichen, die Tafel mit Thomas Rösner an der Spitze und rund 40 Mitarbeiter, die 70 Familien (150 Menschen) versorgen sowie der Kinder-Second-Hand-Laden, der neu in die Münchner Straße umgezogen ist und noch ehrenamtliche Mitarbeiter explizit für nachmittags sucht.
Neu versuchte sich im Juli das Team um Xenia Strowitzki mit einem Flohmarkt. „Wir hatten auf dem Parkplatz der James-Krüss-Grundschule 56 Stellplätze reserviert, jedoch nur acht Anmeldungen.“ Enttäuschung? Fehlanzeige. „Es ist eine gute Sache, war aber wahrscheinlich der falsche Zeitpunkt. Wir machen weiter und planen zwei Flohmärkte pro Jahr.“
Wiederbelebt werden soll die Idee „Vorbei schauen!“, die einst vom Seniorenbeirat angeregt und von der AWO übernommen wurde. Im Vorfeld zur Sitzung vereinbarten Strowitzki und Bernhard Feilzer vom Seniorenbeirat eine enge Zusammenarbeit und sicherten zu, gemeinsam Ausschau nach ehrenamtlichen Helfern zu halten. „Wir brauchen Menschen, die Lust haben, zu allein Lebenden älteren Bürgern zu gehen. Hier geht es nicht um Pflege, sondern um Gespräche, ein Kartenspiel oder einem Spaziergang. Leider gibt es dafür keine Ehrenamtspauschale“, erklärte Strowitzki.
Problem sei, so Bürgermeister Manfred Walter, die Kontaktaufnahme. „An Einsame kommen wir nicht ran. Da kann es auch passieren, dass sie einfach nicht aufmachen, wenn Besuch kommt.“ Einen Versuch sei es dennoch Wert, betonte Strawitzki und appellierte ans Gremium, bei der Suche nach Ehrenamtlichen mitzuhelfen.
Zuletzt kam das leidige Thema Raumnot auf. „Es stehen jede Menge Akten bei mir im Wohnzimmer rum und auch die Treffen mit Ehrenamtlichen oder Betroffenen finden dort statt. Es ist echt nicht mehr lustig. Wir brauchen dringend einen Raum als AWO-Anlaufstelle“, mahnte Strowitzki. Und da kam Walter auf die Idee, der umtriebigen AWO-Leiterin das „Wichtelhaus“ beim alten Rathaus in Erinnerung zu bringen. „Es steht ja seit dem Auszug des Kindergartens für jede Art von Treffen zur Verfügung. Die Räume sind großzügig und können jederzeit gebucht werden. Leider ist das Wichtelhaus noch nicht so gut frequentiert, wie wir gedacht hatten.“ Nachteil: nach Nutzung muss der Raum wieder komplett geleert werden, so dass dort auch kein Schrank für Akten oder andere Utensilien aufgestellt werden kann, bedauerte der Rathauschef.