
Gilching – Leicht hatte es Bürgermeister Manfred Walter nicht, in der Gilchinger Ratssitzung am Dienstag dem Gremium den neuen Betreiber für die Mittagsbetreuung schmackhaft zu machen. „Sport trifft Kunst“ nennt sich der Verein, der sich 2009 gründete und seit März 2014 anerkannt ist. laut eigener Aussage versprechen die Initiatoren „Qualitativ hochwertige Kinderbetreuung“ inklusive schulischer und außenschulischer Maßnahmen in der Ganztags- und Mittagsbetreuung.
Im Oktober des Vorjahres beschloss der Gemeinderat, die Trägerschaft für die Mittagsbetreuung für die Arnoldus- und die James-Krüss-Grundschule öffentlich auszuschreiben. „Leider blieb die Ausschreibung im Zeitraum 18. Februar bis 18. März dieses Jahres erfolglos. Es gab keine einzige Rückmeldung“, erklärte Walter in der Ratssitzung am Dienstag. Als Begründung für diverse Absagen sei genannt worden, dass die von der Kommune genannten Konditionen – „hundert Prozent Kostendeckung durch Fördergelder und Elternbeiträge“ – als unrealistisch bewertet wurden. Im Laufe einer weiteren Suche sei man dann auf den Verein „Sport trifft Kunst“ gekommen, der einen kompetenten Eindruck hinterlassen habe, so Walter. Stimme das Ratsgremium zu, sei ein Start zum 1. September und vorerst auf ein Jahr vorgesehen. Das bisherige Personal für die Mittagsbetreuung, das nach wie vor unter Federführung und auch Bezahlung der Gemeinde stehe, werde vom neuen Träger übernommen. Im Übrigen leiste die Kommune fürs erste Jahr einen Zuschuss in Höhe von 83000 Euro, betonte Walter.
Kritik gab es unter anderem seitens Michael Rappenglück (SPD), Martin Pilgram und Peter Unger (Grüne) sowie Pia Vilsmayer (Freie Wähler), die bedauerten, dass sich der Verein nicht vorgestellt habe und es zudem im Internet viele negative Bewertungen über Service und dem Umgang mit dem Personal gebe. Gilchings Geschäftsstellenleiterin Kerstin Schempp hielt wiederum dagegen, dass sich Steffi Weller, in der Verwaltung zuständig für die Mittagsbetreuung, sehr wohl umgehört hat, jedoch nicht feststellen konnte, dass der Münchner Verein seine Sache nicht im Griff habe. Auch Walter mahnte, keinen allzu großen Wert auf die Beurteilung in den sozialen Medien zu legen. Er stellte zudem fest, dass der Kommune mangels Alternativen nichts anderes übrigbleibe, als die Zusammenarbeit mit „Sport trifft Kunst“ einzugehen und sich im Laufe eines Jahres selbst ein Bild von deren Leistungen zu machen - und dann, je nach Bedarf, den Vertrag zu erneuern. Schempp ergänzte außerdem, dass derzeit 125 Kinder angemeldet sind, es jedoch eine lange Warteliste gebe. Mehrheitlich folgte das Gremium der Verwaltung und ermächtigte den Rathauschef zum Abschluss mit der geplanten Vereinbarung zwischen Gemeinde und dem Verein „Sport trifft Kunst“. LeLe