Fürstenfeldbruck – Ein besonders leistungsstarkes Computertomographie-System (CT) bereichert nun die Medizingeräteausstattung des Fachbereichs Radiologie im Klinikum Fürstenfeldbruck, das Klinikvorstand Alfons Groitl, Prof. Dr. Armin Huber (Chefarzt der Radiologie) und der Ärztliche Direktor, PD Dr. Florian Weis bei einem Pressetermin vorstellten.
Mitte Juli konnte der neue CT – als Ersatzinvestition für das altgediente Gerät; ein zusätzlicher CT steht dabei nach wie vor zur Verfügung – nach vierwöchiger Umbauphase und mit genauer zeitlicher Planung in Betrieb genommen werden. Vorab waren einige Modernisierungsmaßnahmen im CT-Raum, der vorteilhaft direkt neben dem Schockraum liegt, notwendig gewesen: Die Strahlenundurchlässigkeit musste an einigen Wänden des Aufstellungsraumes verstärkt werden. Ebenso wurden ein spezielles Strahlenschutzfenster eingebaut und die Zugangstür modernisiert. Während der alte Scanner 64 Zeilen in einer Rotation aufnehmen konnte, sind jetzt 256 Zeilen in einer halben Rotation der Röhre möglich. Mit einer kürzeren Rotationszeit von 270 Millisekunden (msec) gegenüber 380 msec und einem 8 cm breiten Detektor statt eines 4 cm breiten können hochauflösende 3D-Datensätze dreimal so schnell aufgenommen werden.
Hochmoderne Bildgebung verbessert die diagnostische Genauigkeit wesentlich. Für diese innovative Technologie hat das Klinikum eine der größten Investitionen der vergangenen Jahre getätigt – Kostenpunkt mehrere hunderttausend Euro. Darüber sind sich alle einig: Die hohe finanzielle Ausgabe kommt in erster Linie dem Wohl der Patienten zugute, wenn es z.B. um Unfälle, Schlaganfälle, die Tumortherapie oder die Herzdiagnostik geht.
• Die kurze Rotationszeit von 270 Millisekunden verbessert insbesondere die Bildqualität der CT-Koronarangiographie am schlagenden Herzen, da sich so Einbußen der Bildqualität durch Bewegung oder Atmung des Patienten stark reduzieren lassen. Auch können sich nun Untersuchungen per Herzkatheter unter Umständen erübrigen. Es ist zudem möglich, Ganzhirnperfusionsuntersuchungen beim akuten Schlaganfall durchzuführen oder bei kleinen Infarkten früh die richtige Diagnose zu stellen.
• Dank der kurzen Scan-Zeiten kann die Kontrastmittelmenge reduziert werden, sodass auch Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion profitieren.
• Mit der neuen Technik reduziert sich ebenfalls die Strahlenbelastung für den Patienten um 30 bis 50 %.
Rund 14.000 Computertomographien werden in der Brucker Klinik jährlich durchgeführt (davon 6 bis 7 % an Kindern). Da ist die Anschaffung des neuen Gerätes (geplant seit zwei Jahren und gekoppelt mit einer europaweiten Ausschreibung, die etwa ein halbes Jahr in Anspruch nahm) für das Klinikteam ein erfreulicher Meilenstein. „Wir haben jetzt alle Modalitäten hier und können unsere Patienten vollständig versorgen“, freut sich Prof. Huber über die verbesserte Diagnostik.