Der Landkreis Starnberg hat einen Blackoutplan erstellt. Auf rund 100 Seiten definiert er alles, was rund um einen längerfristigen Stromausfall wichtig ist. Unter www.lk-starnberg.de/katastrophenschutz sind die für die Bevölkerung wichtigsten Informationen dargestellt und stehen zum Download bereit.
v.l.: Pressesprecher Stefan Diebl, Landrat Stefan Frey, Roland Schwankhart (Katastrophenschutzplaner) und Thomas Laven (Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung) mit Blackoutplan und den Aufklebern für die Leuchttürme.
Landratsamt Starnberg

Starnberg - Der Landkreis Starnberg hat einen Blackoutplan erstellt. Auf rund 100 Seiten definiert er alles, was rund um einen längerfristigen Stromausfall wichtig ist. Unter www.lk-starnberg.de/katastrophenschutz sind die für die Bevölkerung wichtigsten Informationen dargestellt und stehen zum Download bereit. Nach dem im Ernstfall kein Zugriff aufs Internet möglich ist, lautet der dringende Appell von Landrat Stefan Frey: „Bitte informieren Sie sich im Vorfeld eines Blackouts und laden Sie die wichtigsten Informationen herunter.“

Die Planung enthält zum einen wichtige Informationen und Vorbereitungsmaßnahmen für alle Beteiligten wie Landkreis, Stadt und Gemeinden, Feuerwehren, Hilfs- und Rettungsorganisationen, Wasser- und Abwasserbetriebe etc. Wichtigste Maßnahme ist, eine funktionierende Kommunikation im Falle eines Stromausfalls. Die herkömmlichen Kommunikationswege stehen nämlich dann nicht mehr zur Verfügung. Der Aufbau einer Satelliten basierenden Kommunikation wurde in einer kürzlich stattgefundenen, landkreisweiten Übung geprobt.

Der Blackoutplan enthält aber auch wichtige Informationen für die Landkreisbevölkerung. Oberste Priorität der Krisenstäbe hat die Aufrechterhaltung der Wasserver- und Abwasserentsorgung. „Wenn der Strom länger ausfällt, ist Trinkwasser das A und O. Wenn das Wasser aus dem Wasserhahn kommt, muss man deswegen schon mal nicht vor die Tür. Rund drei Wochen können wir auf jeden Fall sicherstellen“, erklärt Roland Schwankhart, zuständig für die Blackoutplanung im Landratsamt. „Um was sich nach wie vor jeder selbst kümmern muss, ist die Bevorratung der Dinge des täglichen Lebens, wie Lebensmittel und Hygieneartikel.“ Eine entsprechende Vorschlagsliste vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz ist über die genannte Homepage abrufbar. Dazu kommen die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung wie der Betrieb der Kliniken und Pflegeheime, die Sicherstellung der Treibstoffversorgung für Einsatz- und Hilfsorganisationen, als auch die Information der Bevölkerung.

Nachdem im Blackoutfall in kürzester Zeit alle Informations- und Kommunikationsgeräte wie Handy, Radio und Fernseher ausfallen werden, ist es wichtig, Anlaufstellen für die Bevölkerung einzurichten. Dafür wird jede Gemeinde sogenannte Leuchttürme einrichten, an denen die wichtigsten aktuellen Informationen zu bekommen sind. Nach dem bei einem Stromausfall auch keine Notrufe mehr möglich sind, wird in jedem Feuerwehrhaus eine Notrufannahmestelle eingerichtet. Dorthin können sich Bürgerinnen und Bürger in ärztlichen Notfällen wenden. Der Notruf wird von dort aus dann eingeleitet. Die Liste der Anlaufstellen/Leuchttürme sowie der Notrufannahmestellen ist ebenfalls unter der oben genannten Internetadresse abrufbar. Jeder Leuchtturm sowie Notrufannahmestelle wird vor Ort auch mit einem entsprechenden Aufkleber gekennzeichnet. „Bitte informieren Sie sich schon jetzt, wo die Notrufanlaufstellen und Leuchttürme in Ihrer Gemeinde vorgesehen sind. Nur dann wissen Sie, wo Sie im Ernstfall wichtige Informationen bekommen“, so Schwankhart.

Wichtig ist, dass diese Planung nicht für kurzfristige Stromausfälle in einzelnen Gemeinden bzw. Gemeindeteilen gemacht wurde. Bei einem Blackout handelt es sich um ein über mehrere Stunden bis Tage anhaltenden großflächigen Stromausfall. Erst bei vorliegen dieser Tatsachen werden die genannten Strukturen aufgebaut.

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