Zahlreiche Bürgermeister im Landkreis stellten sich nach vielen Jahren und mehreren Legislaturperioden nicht mehr zur Wiederwahl. Hier traten neue Kandidaten an und kämpften um den Chefsessel in den Rathäusern.
Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch (rechts) gratuliert seinem Freund Manuel Staffler zur Bürgermeisterwahl in Türkenfeld.
Dieter Metzler

Landkreis – Zahlreiche Bürgermeister im Landkreis stellten sich nach vielen Jahren und mehreren Legislaturperioden nicht mehr zur Wiederwahl. Hier traten neue Kandidaten an und kämpften um den Chefsessel in den Rathäusern. So räumt nach 18 Jahren Allings Bürgermeister Frederik Röder (CSU) seinen Platz im Rathaus, ebenso wie Althegnenbergs Rathauschef Paul Dosch (BI) und Emmerings Michael Schanderl (FW). Während in Alling die Entscheidung, wer Röder beerbt, erst in der Stichwahl in zwei Wochen zwischen Stefan Joachimsthaler (CSU) und Hans Schröder (ABV) fällt, eroberte sich in Althegnenberg der 49-jährige Rainer Spicker (BI) den Stuhl des Bürgermeisters vor Andreas Birzele (Grüne). Spicker sitzt nicht nur seit drei Legislaturperioden im Gemeinderat, sondern löst damit auch noch seinen Schwiegervater im Rathaus ab. Auch die Emmeringer müssen sich noch zwei Wochen gedulden, bis feststeht, wer die Gemeinde führt, denn zwischen Stefan Floerecke (CSU) und Fritz Cording (FW) muss ebenfalls die Stichwahl entscheiden.

Nicht mehr gewollt hat auch Egenhofens Bürgermeister Josef Nefele (BGE). Der 70-jährige Nefele, der seit 1996 in Egenhofen „regierte“, räumte seinen Stuhl. Beide Bewerber um den Stuhl, der Amtsleiter im Egenhofener Rathaus, der 56-jährige Robert Köll (BGE), und der 61-jährige amtierende Kulturreferent Martin Obermeier, der seit 18 Jahren im Gemeinderat sitzt, lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Schließlich setzte sich Obermeier mit 54,8 Prozent durch. Köll kam auf 45,2 Prozent. Der unterlegene Amtsleiter kündigte an, sich eine neue Stelle zu suchen, da er nicht unter einem Bürgermeister Obermeier arbeiten will.

In Kottgeisering zog sich nach nur einer Legislaturperiode Bürgermeisterin Sandra Meissner (BV) zurück. Sie wollte FW-Landrätin werden, erreichte aber hinter Amtsinhaber Thomas Karmasin und Jan Halbauer (Grüne) nur den dritten Platz. Ihren Rathaussessel eroberte ihr Vize-Bürgermeister Andreas Folger (BV) mit 73,6 Prozent vor Stefan Schleibner (SPD) mit 26,4 Prozent doch recht deutlich. Leichtes Spiel hatte Adelshofens Neuling Robert Bals, um das Bürgermeisteramt zu erobern. Der Kandidat der Wählergemeinschaft Adelshofen-Nassenhausen-Luttenwang war der einzige Bewerber, nachdem der 66-jährige CSU-Bürgermeister Michael Raith nach 24 Jahren nunmehr aufhörte. Mit 87,1 Prozent wird der 27-Jährige ins Rathaus einziehen. Er dürfte damit der jüngste Bürgermeister der 23 Gemeinden im Landkreis sein.Für eine faustdicke Überraschung sorgte das Wahlergebnis in Mittelstetten. Der 44-jährige Amtsinhaber Andreas Spörl (CSU) wurde mit 41,8 Prozent abgewählt. Sein Herausforderer Franz Ostermeier (WGU) ergatterte satte 58,2 Prozent.

Sozusagen ins „gemachte Nest“ kann sich Emanuel Staffler (CSU), der Ehemann von BdM Karin Staffler, in Türkenfeld setzen. Der Vize-Bürgermeister der Gemeinde war der einzige Bewerber, der Interesse für die Nachfolge von Pius Keller (CSU) zeigte. Der 68-jährige Keller hatte bereits Ende 2018 seinen Rückzug nach zwei Legislaturperioden aus dem Rathaus angekündigt. Mit dem Ergebnis von 87,9 Prozent zeigte sich der 34-jährige Staffler dann auch hochzufrieden.

Dieter Metzler

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