Als krönender Abschluss anlässlich der Sonderausstellung zum Thema Luftkrieg über Gilching beziehungsweise zur Erinnerung an den Absturz des amerikanischen B-24-Bombers am 19. Juli 1944 war die Einweihung einer außergewöhnlichen Gedenksäule gedacht.
Foto von links: Siegfried Reindel, Phillip Drexler, Melander Holzapfel, Schatzmeister Heinrich Rülling, Reinhard Frank, Annette Reindel sowie Karin Amlinger
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Gilching – Als krönender Abschluss anlässlich der Sonderausstellung zum Thema Luftkrieg über Gilching beziehungsweise zur Erinnerung an den Absturz des amerikanischen B-24-Bombers am 19. Juli 1944 war die Einweihung einer außergewöhnlichen Gedenksäule gedacht. Eigentlich sollte es das Finale sein. Doch die Corona-Pandemie machte den Mitgliedern des Vereins Zeitreise, wie auch vielen anderen Veranstaltern, einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Die Ausstellung musste vorzeitig unterbrochen, die Aufstellung der Säule verschoben werden. „Weil aber der Besuch und auch die Nachfrage sehr groß war, haben wir beschlossen, die Sonderausstellung ab Oktober bis Ende März nächsten Jahres zu verlängern“, erklärte Vereinsvorsitzende Annette Reindel. Sie hatte am Wochenende zu den Feierlichkeiten auf den Ölberg zwischen dem Friedhof im Gilchinger Altdorf und dem Ortsteil Argelsried eingeladen. Wer gut zu Fuß war, nahm den rund 1,5 Kilometer langen Feldweg zu Fuß, der Rest der rund 30 Festgäste wählte das Fahrrad. „Wir haben diesen Ort gewählt, weil hier auf dem Feld der amerikanische Bomber vor genau 76 Jahren brennend abgestürzt war. Von der Besatzung starben vier Menschen noch in der Maschine, sieben konnten sich per Fallschirm retten“, betonte Reindel. Für die Verstorbenen legten die Festgäste eine Gedenkminute ein.  Gesegnet wurde das Mahnmal durch Pastoral-Assistentin Karin Amlinger von der Kirchengemeinde St. Sebastian.

Ein alter Balken aus dem Dachstuhl des ehemaligen Rathauses, das vor zwei Jahren abgerissen wurde, diente dazu, die aus mehreren Würfeln zusammen gesetzte Holzstehle herzustellen. Die aus Stahl aufgebrachten Worte – Täter, Macht, Schuld, Ohnmacht, Heimat, Fremde, Krieg und Frieden – sollen Wanderer und Spaziergänger zum Nachdenken anregen. „Die Wörter sind sorgsam ausgewählt und stehen stellvertretend für die nicht immer eindeutige oder fassbare Sicht auf das Kriegsgeschehen oder die Verfolgung. Je, nachdem, wer betroffen ist, kann die Sichtweise ändern. Daher sind die einzelnen Würfel der Stehle auch beweglich“, erklärte Reindel.

Den Impuls für die Gedenktafel hatte Reinhard Frank gegeben. Er war es auch, der für die Sonderausstellung ausführlich recherchierte und wertvolles Material zusammengetragen hatte. Konzipiert wurde die Stehle von Annette Reindel, für die Umsetzung, das Design sowie die Konstruktion waren der Graffiti-Künstler Melander Holzapfel, der Zimmerer Phillip Drexler sowie Siegfried Reindel beteiligt.  Stolz zeigte sich Annette Reindel darüber, „dass wir es geschafft haben dieses Denkmal zu realisieren. Jetzt wird die Natur dem Dachstuhlbalken zusetzen, die Wörter und Buchstaben werden den Elementen schutzlos ausgesetzt. Ein weiterer Prozess der Veränderung beginnt. 75 Jahre Frieden im eigenen Land, kostbar und fragil, so kostbar und fragil wie diese Stehle.“ Zum Abschluss präsentierte Stephan Schludi an der Gitarre John Lennons Song „Imagine“. LeLe

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