Fürstenfeldbruck – Die Brucker Bürgervereinigung (BBV) ist um eine erfahrene und engagierte Kommunalpolitikerin reicher: Karin Geißler (Foto) wechselt nach mehr als zwei Jahrzehnten von der Fraktion der Grünen zur BBV – aus inhaltlichen und personellen Gründen.
Geißler, Jahrgang 1960, stammt aus Görlitz und hat in Dresden studiert. Sie ist Diplom-Ingenieurin, hat die Wende in Leipzig erlebt und ist mittlerweile als Programmiererin in einem Münchner Softwareunternehmen beschäftigt. 1991 war sie mit ihrer Familie nach Fürstenfeldbruck gezogen, kam 1994 zum Ortsverein der Grünen und wurde zwei Jahre später in den Stadtrat gewählt. Sie war Referentin für Horte und Schülerzentren und für Frauen, war von Beginn an im damaligen Werkausschuss der Stadtwerke, ist noch heute als Aufsichtsrätin dort tätig, und ist seit 2002 auch Fraktionsvorsitzende der Grünen gewesen. Als 3. Bürgermeisterin (2014–2020) war sie nach der Erkrankung von OB Klaus Pleil (BBV) besonders im Hauptausschuss bei der Aufstellung der Haushalte beteiligt. Die Themenbereiche Verkehr und Umwelt liegen ihr besonders am Herzen.
Nach 26 Jahren Einsatz für die Grünen ist ihr der Wechsel im Stadtrat nach eigenen Aussagen „unheimlich schwer gefallen“. Besonders die Zeit um 2014 hat sie als sehr fruchtbar und kreativ empfunden mit der Aufbruchstimmung rund um den damals neu gewählten Oberbürgermeister, die dann Mitte 2015 jäh in einem Schock mündete, als Pleil einen schweren Herzinfarkt erlitt und nicht mehr arbeitsfähig war.
Thematisch fühlt sich Karin Geißler seit jeher „eng mit der BBV verbunden“, mit deren Mitgliedern sie die ganzen Jahre lang konstruktiv zusammengearbeitet hat. Inzwischen, so Geißler, ist „die BBV im Stadtrat kein reiner Herrenverein mehr, was ich sehr positiv sehe“ (nunmehr steigt bei der BBV die Frauenquote auf genau 50 Prozent, mit fünf Männern und fünf Frauen im Stadtrat). Die BBV hat in den Augen der profilierten Stadträtin „das bessere, engere Gespür für die kommunalen Anliegen. Ich bleibe mit meinen Ansichten auf alle Fälle grün, feministisch und pazifistisch“, konstatiert sie. red