Gilching - Zu einem Unfall mit einem 11-jähirgen Buben aus Gilching und einem durchaus nicht alltäglichen Procedere im Nachgang kam es am gestrigen Montag um kurz vor 14.00 Uhr in der Hopfenstraße, als ein 23-jähriger Paketfahrer aus der Ukraine mit seinem Mercedes Kastenwagen nach rechts in die Hauptstraße am Römerstein abbiegen wollte. Zur gleichen Zeit überquerte der 11-Jährige mit seinem Fahrrad den Römerstein. Der Paketfahrer touchierte in der Folge mit seinem Fahrzeug das Hinterrad des Fahrrads, so dass der Schüler stürzte und sich dabei Hämatome an beiden Beinen zuzog. Da er kein Mobiltelefon bei sich hatte, lief der Bub nach dem Unfall sofort zu Fuß zu seiner nahegelegenen elterlichen Wohnung. Sein Fahrrad ließ er dabei am Unfallortort zurück.
Nach der der medizinischen Erstversorgung kam der Vater des verletzten Buben zum Unfallort und traf dort zunächst auf einen 28-jährigen Zeugen, den Beifahrer des Paketfahrers, der ihm versuchte den Unfallhergang zu schildern. Da aber sowohl der Zeuge als auch der Fahrer der deutschen Sprache nur sehr bedingt mächtig waren, konnte eine Verständigung vor Ort nur über „Google-Translate“ erfolgen. Diese Art der Verständigung wurde auch nach Hinzuziehung der Germeringer Polizei fortgesetzt. Da der Unfallverursacher über keinen Wohnsitz in Deutschland verfügt, wurde er zur weiteren Abklärung mit zur Dienststelle genommen. Dort wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft entschieden, dass der Paketfahrer nach Benennung eines Zustellungsbevollmächtigten weiter seine Pakete ausfahren durfte. Gegen ihn wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.
Andreas Ruch/PI Germering