
Fürstenfeldbruck - Unter Berücksichtigung der staatlichen Vorgaben zum Infektionsschutzgesetz wurde im Feldbahnmuseum Fürstenfeldbruck bzw. in der "Hinterhofwerkstatt in Puch" weiter restauriert und die Rekonstruktion des Puch-Motortriebwagens durchgeführt. Das Problem war ja, dass nur jeweils eine Person aus zwei Haushalten sich treffen durften. In den beiden letzten Jahren mussten auch alle Ausstellungen ausfallen, so dass den Besuchern im Feldbahnmuseum Fürstenfeldbruck die beiden neuen Lokomotiven vorenthalten blieben.
Zunächst wurde in den Jahren 2018 bis 2020 die aus Österreich stammende Feldbahn Gebus-Lokomotive total zerlegt, die Einzelteile aufgearbeitet und die Lok wieder fachmännisch zusammen geschweißt. Bei der Gebus-Lokomotive handelt es sich um die älteste Diesel-Elektrische Lok aus dem Jahr 1925 ihrer Art. Die Lok stand über 50 Jahre fahruntüchtig abgestellt bei österreichischen Eisenbahnfreunden. Sie ist im Feldbahnmuseum Fürstenfeldbruck zum absoluten Schmuckstück geworden und hat unter Eisenbahnfreunden bereits viel Beachtung gefunden. Die Feldbahnlok ist vor allem technisch geschichtlich sehr wertvoll. Auch hat die Gebus-Feldbahnlok wieder ihre Originalfarbe erhalten. Alle Metallteile waren blank abgeschliffen worden. Besonders erfreulich ist, dass alle Originalteile nach der Aufarbeitung wieder verwendet werden konnten.
Ein weiteres Highlight ist die Rekonstruktion des Puch-Motortriebwagen wie er im 1. Weltkrieg von der K & K Feldbahn eingesetzt wurde. In den Archiven in Österreich konnten die notwendigen Unterlangen bzw. Bilder ausfindig gemacht werden. Nach dem 1. Weltkrieg wurden vereinzelt erhalten gebliebene Puch-Motortriebwagen bei den österreichischen Waldbahnbetrieben eingesetzt.
Besonders erfreulich ist, dass Originalteile wie z. B. der Drehschemel bei der Waldbahn Lunz gefunden wurde, welcher mit Genehmigung des zuständigen Forstamtes ausgegraben und nach Fürstenfeldbruck transportiert wurde. Der Rahmen der Lok wurde detailliert nachgeschweißt und auch die Bremsanlage aus 130 Teilen original nachgebaut. Die passenden Achsen waren im Feldbahndepot im Museum in Fürstenfeldbruck auf Lager, auch einige weitere wichtige Teile.
Am 10. September 2021 wurde der Puch-Motortriebwagen als Waldbahnlok von den Vereinsmitgliedern in Betrieb genommen. Er war zu diesem Anlass mit Langholz beladen. Die Bauzeit betrug trotz dem Hindernis der Coronapandemie 6 Monate. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass fast täglich daran gearbeitet wurde. Nun hoffen die Vereinsmitglieder, dass im Jahre 2022 wieder Besucher das Feldbahnmuseum Fürstenfeldbruck besuchen können."