Fürstenfeldbruck - Die Wittelsbacher Halle hat im Laufe ihrer Jahrzehnte schon einige spektakuläre Spiele erlebt und das Spiel gegen den EHV Aue ist sicherlich eines davon. Leidgeprüft in Sachen Spieler war Trainer Martin Wild in dieser Saison schon oft. Dass ihm aber nur sieben Feldspieler zur Verfügung standen – Tim Ruhwandl kam in der zweiten Halbzeit dazu – war auch in seiner langen Trainerkariere ein Novum. Dass es gegen die unter Profibedingungen trainierende Mannschaft vom EHV Aue trotzdem zu einem Punkt reichte, fasste deren Trainer in der Pressekonferenz so zusammen, dass seine Spieler eine eigene Definition zum Thema Profi hätten und dies in der ersten Halbzeit so zeigten. Lobend hob er die Leistung unserer Mannschaft hervor und betonte, was man mit Einsatz und Leidenschaft alles bewirken kann. Das war nicht geschmeichelt und er gab nur wieder, was alle in der Halle so gesehen haben.
Es war kein Spiel einer Profimannschaft, die auf Platz vier liegend noch um die Qualifikation zum DHB-Pokal spielt, gegen den zehnten der Liga, der auch noch große personelle Probleme hatte. Mit Spielwitz, Einsatz und Leidenschaft wurde ein 20:15 Halbzeitergebnis erspielt, das verdient und die deutliche Überlegenheit der Panther widerspiegelte. Die Frage dabei war nur, würden die Kräfte auch für die zweite Halbzeit reichen oder macht sich die Erfahrung und der sehr breite Kader der Gäste zum Schluss bemerkbar. Dieses Gefühl kam Mitte der zweiten Halbzeit hoch, als die Erzgebirgler nicht nur zum 28:28 ausgleichen konnten, sondern ihnen mit dem 28:30 sogar die Führung gelang. Das weckte bei der Mannschaft um Kilian Weigl, der zweitweise auch in Manndeckung genommen wurde, nochmals den Kampfgeist, was in der 52. Minute zum 31:31 Ausgleich führte. Zwar legte der EHV immer wieder ein Tor vor, wovon sich die Panther, unterstützt durch die Fans, aber nicht mehr beeindrucken ließen und bis zum 34:34 immer wieder ausgleichen konnten.
30 Sekunden vor Schluss dann die erneute Führung der Gäste, Auszeit der Panther und neun Sekunden vor Schluss die finale Ansprache. Die passte und als Florian Bernhard fünf Sekunden vor Schluss den Ball im EHV-Gehäuse zum 35:35 Unentschieden unterbringen konnte, brach grenzenloser und verdienter Jubel aus. Bleibt zu hoffen, dass Trainer Martin Wild am kommenden Samstag bei der SG Pforzheim/Eutingen ein paar Spieler mehr zur Verfügung stehen, ehe am Samstag, den 26.04.2025, mit den Wölfen Würzburg wieder eine unter Profibedingungen trainierende Mannschaft ihr Visitenkarte abgibt und die Tage später an den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga teilnehmen wird.