Fürstenfeldbruck - „Da ist der Pokal! Ich bin stolz auf unsere Truppe. Sie hat in diesem Wettbewerb in dieser Saison Großes geleistet“, freut sich Christian Bews, der Trainer der Fürstenfeldbrucker Wasserballer. Am Mittwochabend hat das Team von Bews im Finale gegen den TV Memmingen durch ein deutliches 17:2 (3:0, 6:0, 4:2, 4:0) den bayerischen Wasserballpokal gewonnen.
„Als Oberligist war für uns klar, dass wir den Pokal im Finale gegen einen Verbandsligisten mitnehmen müssen. Da gibt es keine Diskussionen“, sagt Kapitän Andreas Peters. Dem Anspruch wurden die Wasserratten gerecht. Von Beginn an zeigten sie sich konzentriert und entschlossen. Peters und Günter Knall vergaben zwar erste hochkarätige Tormöglichkeiten, doch Josef Sandor mit zwei Treffern und Fabian Kautz sorgten bereits nach dem ersten Viertel für eine 3:0-Führung. Einziger Kritikpunkt von Trainer Bews: die Chancenverwertung. „Nach dem ersten Viertel hätten wir bereits mit sechs oder sieben Treffern führen müssen. Wir waren in allen Bereichen klar überlegen“, analysiert Bews.
Das besserte sich im zweiten Spielabschnitt. Vor dem Tor präsentierten sich die Brucker nun kaltschnäuziger. Dementsprechend führten die Wasserratten zur Halbzeit bereits mit 9:0-Toren. Auch in den beiden Schlussvierteln dominierten die Brucker nach Belieben. „Wir haben etwas das Tempo rausgenommen, aber weiterhin die Führung ausgebaut. Die Mannschaft hat das prima gemacht“, findet Bews, der mehrfach selbst ins Wasser stieg und dabei auch einen Treffer erzielte.
Der Schlüssel zum Sieg war zum einen die starke Defensive. „Memmingen ist eine recht routinierte Truppe, die physisch in Summe aber deutlich schwächer ist, als unser Team. Sie haben einen recht guten Center, dafür allerdings nur einen starken Rückraumschützen“, erklärt Bews. Entsprechend setzten die Wasserratten die Gastgeber aggressiv unter Druck. Im Center räumte Abwehrspieler Peters gewohnt souverän ab – und initiierte direkt Konter.
„Vom Tempo her waren wir den Memmingern deutlich überlegen. Das haben wir gut ausgespielt. Wir sind mit Überschall in die Konter und konnten so eine ganze Reihe von leichten Toren werfen“, sagt Peters. Die besten Schützen der Brucker waren Knall und Kapitän Peters mit jeweils vier Treffern. „Der Pott ist eine geile Belohnung für unsere Arbeit im ganzen Jahr. Entscheidend war sicherlich das Halbfinale, als wir den Seriensieger und Serienmeister Nürnberg im Fünfmeterschießen geschlagen haben“, sagt Bews. „Memmingen war im Finale dann ein machbarer Gegner.“
Trotz der Euphorie nach dem Pokal-Erfolg blicken die Brucker mit Sorgen in Richtung der kommenden Saison. Frederico Heusmann wird Fürstenfeldbruck für das Studium verlassen, Daniel Müller ist als Pilot nun in Amsterdam stationiert. „Wir verlieren wichtige Spieler. Das tut insofern weh, als wir bereits dieses Jahr bei vielen Spielen sehr knapp besetzt waren“, sagt Peters. Um erneut in der Oberliga zu spielen, braucht das Team drei bis vier neue Spieler. Aus der eigenen Jugend werden aber erst in fünf bis sechs Jahren weitere Spieler kommen. „Wir sondieren gerade Möglichkeiten von Spielgemeinschaften oder ähnlichem. Wenn jemand Lust auf Wasserball und Pokalsiege hat, dann ist er jedenfalls jederzeit herzlich am Mittwochabend im Training willkommen“, sagt Bews.