Gilching – Gefühlt habe der Lärm nach Fertigstellung des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn München-Lindau zugenommen, erklärte Bürgermeister Manfred Walter in der jüngsten Ratssitzung. Insbesondere gebe es Beschwerden aus dem Ortsteil Geisenbrunn. Weshalb Jörg-Michael Czogalla als ausgewiesener Experte beauftragt worden war, detaillierte Lärmmessungen vorzunehmen. „Die Messungen fanden an drei zentralen Stellen und über drei Wochen statt“, erklärte der Projektleiter der Firma ACCON. Messpunkte waren auf Höhe Kreuzlinger Straße 19, Gilgener Heide 17 und auf Höhe Melchior-Fanger Straße. Wobei der Abstand zwischen 350 und 600 Meter betragen habe. Mit im Boot auch die Wetterstation des DLR in Oberpfaffenhofen, da der Wind je nach Stärke Einfluss auf die Lärmentwicklung nehme, erklärte Czogalla.
Er wies außerdem darauf hin, dass bei den Ergebnissen nicht nur der Verkehr auf der Autobahn, sondern auch Lärmquellen rundherum wie S-Bahn-Geräusche und Baustellenlärm mit einfließen. „Die gesammelten Werte aber waren ausreichend, um eine sinnvolle Aussage machen zu können. Gesetzlich erlaubt sind im allgemeinen Wohngebiet tagsüber (sechs bis 22 Uhr) 59 Dezibel und nachts (22 bis sechs Uhr) 49 Dezibel. Im Mischgebieten liegen die Werte um etwa fünf Dezibel darüber.“ Als Mittelwerte der aktuellen Ergebnisse gab Czogalla tagsüber 53 bis 55 Dezibel an. Nachts lägen sie bei 47 bis 49 Dezibel. „Damit sind die erlaubten Grenzwerte sicher eingehalten.“ Auf Anregung aus dem Ratsgremium, dennoch eine Geschwindigkeitsbegrenzung ins Auge zu fassten, erklärte der Rathauschef: „Wir hatten dies bereits im Vorfeld versucht. Mit diesen Werten ist leider keine Reduzierung möglich.“ Dennoch versicherte er, die Lärmentwicklung im Auge zu behalten und bei Bedarf erneut eine Lärmmessung zu veranlassen. LeLe