Gilching – Unmutsäußerungen sind das einzige, das den Bürgermeistern im Landkreis Starnberg bleibt. Bekanntlich liegt ab dem Schuljahr 2026/27 die Verantwortung der nachschulischen Betreuung der Grundschüler neu auf den Schultern der Kommunen. Ein Thema, das in der jüngsten Bürgermeister-Dienstbesprechung „heiß diskutiert“ worden sei, sagte Bürgermeister Manfred Walter in der jüngsten Ratssitzung in Gilching. Unverständlich für ihn, dass die Regelung der nachschulischen Betreuung nur in Bayern dem Sozialministerium unterstellt sei und das Ministerium die Aufgabe der Gemeinde übertragen habe. „Und woher nehmen wir das Personal dazu“, fragte Walter.
Den Eltern werde suggeriert, dass für die Betreuung ihrer Kinder alles getan werde, ohne scheinbar einen Blick auf den Arbeitsmarkt zu tun. „Bezüglich fehlender Arbeitskräfte und größere Ansprüche an Arbeitszeiten werden über die nächsten Jahre Rechtsansprüche auf einen Platz in der Betreuung nicht bedient werden können. Es wird unweigerlich zu Gruppenschließungen kommen“, befürchtet Walter. Zumal der Trend der kommenden Generationen im Berufsleben dahin geht, weniger zu arbeiten. Wir konnten wenigstens durchsetzen, dass dafür Räume in den Schulen bereitgestellt werden müssen und wir vorerst mal die Gebäudefrage los sind.“ Denn ursprünglich sei nicht nur die Betreuung der Grundschüler, sondern auch die zur Verfügung stellen von Gebäude den Kommunen aufgebürdet worden.
Was Walter ärgert sei die Arroganz der „hohen Politik“, durch die stets suggeriert werde, „wir machen mehr“ und jungen Eltern versprochen werde, dass sie einen Rechtsanspruch auf die Betreuung ihrer Kinder haben. „Solche Versprechungen sind sinnlos, wenn das Personal dazu fehlt. Wir werden die kommenden Jahre noch viele Probleme deswegen haben.“ Abschließend forderte Walter, dass auch die Schulen mit ins Boot geholt werden müssen, um sich an der Debatte konstruktiv zu beteiligen sowie Lösungsmöglichkeiten vorzuschlagen. LeLe