Fürstenfeldbruck – Gewalt beginnt nicht erst mit Schlägen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen, Belästigungen und Kontrolle durch den Partner oder die Partnerin sind Formen von Gewalt. Sie kann Menschen aller sozialen Schichten und jeden Alters treffen: zuhause, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder online. Betroffen von sogenannter Partnerschaftsgewalt sind vor allem Frauen, aber auch Männer. In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner (Quelle: BMFSFJ).
Die Idee der Bibliotheksreferentin, Stadträtin Irene Weinberg (BBV), das Thema in Fürstenfeldbruck in den Vordergrund zu rücken, wurde zusammen mit der Bibliotheksleiterin Diana Rupprecht ins Leben gerufen – mit Unterstützung des Vereins Frauen helfen Frauen Fürstenfeldbruck e.V., der Ortsgruppe Fürstenfeldbruck von Amnesty International, des Weißen Rings Fürstenfeldbruck sowie der Ökumenischen Erziehungsberatungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, der Gleichstellungsstelle Landratsamt und von Plan International. Daraus wurde sogar eine ganze Aktionswoche mit verschiedenen Veranstaltungen, die die Thematik sachlich, filmisch, musikalisch und proaktiv vermitteln und die Situation in Deutschland und weltweit aufzeigen.
Im Obergeschoss der Stadtbibliothek Aumühle, Bullachstr. 26, finden kommende Woche folgende Veranstaltungen – meist kostenfrei – statt:
Montag, 21. November, 19.30 Uhr: Filmabend „Hinter Türen – eine Dokumentation über häusliche Gewalt“ mit Gesprächsrunde (Frauen helfen Frauen Fürstenfeldbruck e.V.), Eintritt frei. Dienstag, 22. November, 19.30 Uhr: Vorträge mit anschließender Diskussion bei freiem Eintritt „Vergessen und verraten – Frauen in Afghanistan“ (Amnesty International), zwei Referentinnen schildern die Situation von Frauen und Mädchen nach der Machtergreifung der Taliban und berichten über besondere Gefahren durch Säureattacken. Mittwoch, 23. November, 19.30 Uhr: Musikalische Lesung „Dunkelziffer“ mit dem Künstlerduo Klaus Zeh und Adeline (Foto: keeponfolkin, Michael C Peters), das sich mit seinem Bühnenprogramm gegen Gewalt an Kindern und Frauen engagiert. Auch der weltweite Kinderhandel und die Zwangsprostitution stehen im Fokus. Erzählt wird die Geschichte von Sophia, einem Mädchen, das sein Zuhause verlassen muss und zu einer grausamen Tätigkeit gezwungen wird. Erschreckende Fakten und aktuelle Stimmen von Menschenrechtsaktivisten beleuchten jenen tabuisierten Bereich unserer Gesellschaft. Und die Lieder des Duos tun das, was Musik am besten kann: Spiegeln, Wege zeigen und Hoffnung schenken. Der Eintritt beträgt 8 Euro, Kartenvorverkauf ist empfehlenswert: stadtbibliothek@fuerstenfeldbruck.de oder unter Tel. 08141 36309-10.
Am Freitag, 25. November, am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, von 14 bis 18 Uhr: Informationsstände der Veranstalter und Beratungsmöglichkeit in anonymer Atmosphäre, mit Kalenderverkauf im Eingangsbereich, Eintritt frei, sowie am Samstag, 26. November von 10 bis 16 Uhr: ein Selbstbehauptungskurs für Frauen und Mädchen ab zwölf Jahren (Frauen helfen Frauen Fürstenfeldbruck e.V.), Eintritt: 60 Euro (wer die Kosten nicht aufbringen kann, kann sich zur finanziellen Unterstützung an den Verein wenden), Anmeldung unter frauennotruf@fhf-ffb.de. red