Puchheim - Die uniformierte Präsenz auf der Straße zahlt sich hin und wieder in durchaus zählbaren Erfolgen z.B. durch die unmittelbare Festnahme von Einbrechern aus, weil die Polizisten in einem uniformierten Streifenwagen vom Bürger schnell und unübersehbar wahrgenommen werden können. So geschehen am gestrigen Montag, als kurz nach 18.00 Uhr eine Streifenbesatzung an der Südseite vom S-Bahnhof Puchheim von einem wild gestikulierenden Mann angehalten worden war.
Dieser gab sich als Rechtsanwalt zu erkennen und teilte der Streife mit, dass ein auf der Straße gehender Mann, den er gerade verfolgt hatte, kurz zuvor in seine Kanzleiräume am Alois-Harbeck-Platz eingebrochen sei. Der besagte Unbekannte ergriff beim Anblick des Streifenwagens sofort die Flucht. Die beiden Polizisten konnten ihn jedoch nach einer kurzen Verfolgungsfahrt mit ihrem Auto und nach einem ca. 300 Meter Sprint zu Fuß an der Ecke Poststraße / Adenauerstraße einholen und zu Boden bringen. Der Rechtsanwalt erklärte kurze Zeit nach der Festnahme des mutmaßlichen Einbrechers, dass er selbst sich zuvor in seinen Kanzleiräumen am Alois Harbeck-Platz befunden hatte, als er ein Geräusch hörte.
Bei der anschließenden Überprüfung eines Nachbar-Büros in seiner Kanzlei stellte er fest, dass dort ein fremder Mann ungeniert am dortigen Schreibtisch hantierte. Der Rechtsanwalt sprach den Mann laut an, was er dort mache. Da er nicht einschätzen konnte, wie der Unbekannte auf seine Ansprache reagieren würde, verließ er vorsichtshalber die Kanzlei. Im Freien angekommen ließ er sofort durch eine gegenüber der Kanzlei wohnende Angestellte die Polizei anrufen.
Er selbst folgte mit einem gewissen Abstand zu Fuß dem Unbekannten, nachdem dieser ebenfalls die Kanzlei verlassen hatte. Bei dem festgenommenen Mann handelt es sich um einen 54-jährigen Puchheimer, der typisches Einbruchswerkzeug, wie einen Sperrhaken, Hebelwerkzeug sowie eine Plastikkarte zum Türöffnen und eine Taschenlampe bei sich hatte. Den Tatvorwurf des Einbruchsdiebstahl stritt der alkoholisierte Mann vehement ab, er behauptete stattdessen, er habe in der Kanzlei lediglich das WC benutzen wollen.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft durfte er nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung, der Abgabe seiner DNA und einem gerichtsverwertbaren Atemalkoholtest die Germeringer Inspektion wieder verlassen und den Heimweg antreten. Der Mann ist der Polizei bereits wegen anderer Delikte bekannt, bisher aber nicht wegen Einbrüchen auffällig gewesen. Andreas Ruch/PI Germering