Fürstenfeldbruck – Die Olympischen Spiele von 1972, die sich 2022 zum 50. Mal jähren, haben die Region um München geprägt und verändert. Von dem sportlichen und kulturellen Großereignis gingen starke Modernisierungsimpulse aus. Die Region profitierte in vielerlei Hinsicht. Nicht nur München bekam ein neues Gesicht, auch die umliegenden Gemeinden formierten sich zu attraktiven Trabantenstädten. Die S-Bahn verband die Metropole mit dem Umland, beide wuchsen immer stärker zusammen. Neue Marketingmechanismen, die demographische Entwicklung und die mit der Olympiade verbundenen Internationalisierungsprozesse – all dies wirkte sich für die Entwicklung des Münchner „Speckgürtels“ stark innovativ aus.
Für Fürstenfeldbruck hat die Olympiade von 1972 eine ganz besondere Bedeutung: Am 5. September fanden die „heiteren Spiele“ mit dem Attentat auf die israelische Mannschaft jäh ihr Ende. Auf dem Flugfeld des Fliegerhorstes ging der Befreiungsversuch für die Geiseln und einen Polizisten tödlich aus. Insgesamt gab es zwölf Opfer zu beklagen. Das dramatische Ereignis hat sich bis heute tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben.
Museum und Stadt Fürstenfeldbruck nehmen teil an dem Projekt „Zwölf Monate – zwölf Namen: 50 Jahre Olympia-Attentat München“. Im Kunsthaus des Museums, Fürstenfeld 6, ist ab sofort und noch bis zum 23. Oktober die aktuelle Ausstellung „Olympia 1972“ zu sehen (dienstags bis samstags von 13 bis 17 Uhr und an den Sonn- und Feiertagen zwischen 11 und 17 Uhr, mehr Infos sind zu finden unter www.museumffb.de). Am Samstag, 6. August, findet dort von 15 bis 16 Uhr eine öffentliche Führung mit Susanne Poller und Petra Vögele statt (Eintritt 5 Euro, Treffpunkt im Foyer des Museums. Des Weiteren gibt es museumspädagogische Aktionen und einen Katalog), und vom 1. September bis 23. Oktober erinnern eine Lichtinstallation und eine Informationsstele vor dem Museum an den israelischen Ringer Mark Slavin (1954–1972). Der 18-Jährige wurde auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck beim gescheiterten Befreiungsversuch von den palästinensischen Attentätern erschossen. red