Die Wahl des Stadtrats ist gefallen. Nachdem dieser im letzten Jahr beschlossen hatte, 2019 den Walter-Kolbenhoff-Preis und Kulturförderpreise zu verleihen, stehen nunmehr die Preisträger*innen für beide Preise fest. Die feierliche Verleihung findet zwar erst am 19.09.2019 in der Stadthalle statt, Oberbürgermeister Andreas Haas unterrichtete bereits heute in einem Pressegespräch über die Geehrten.
Der Walter-Kolbenhoff-Preis geht heuer an eine Schauspielerin und einen Schauspieler: Irma Wachter und Willi Hörmann vom Rossstall-Theater.
Inge Oberländer

Germering - Die Wahl des Stadtrats ist gefallen. Nachdem dieser im letzten Jahr beschlossen hatte, 2019 den Walter-Kolbenhoff-Preis und Kulturförderpreise zu verleihen, stehen nunmehr die Preisträger*innen für beide Preise fest. Die feierliche Verleihung findet zwar erst am 19.09.2019 in der Stadthalle statt, Oberbürgermeister Andreas Haas unterrichtete bereits heute in einem Pressegespräch über die Geehrten.  

Gemäß den Richtlinien, die es für beide Auszeichnungen gibt, obliegt die Entscheidung über die Vergabe dem Stadtrat. Zuvor hatte ein spezielles Kuratorium in drei Sitzungen getagt, sich beraten, über die eingebrachten Vorschläge abgestimmt und dem Stadtrat Vorschläge unterbreitet. Das Kuratorium setzt sich dabei aus drei Stadträtinnen und Stadträten zusammen, die zu Beginn der Legislaturperiode vom Stadtrat bestimmt wurden – in diesem Fall sind dies Centa Kessler, Gabriele Off-Nesselhauff und Dr. Hadi Roidl, sieben Persönlichkeiten aus dem kulturellen Leben der Stadt und dem Oberbürgermeister. Als Beraterin stand zudem die Leiterin der Stadthalle, Frau Schmitt, dem Kuratorium bei den Sitzungen zur Seite. Ebenfalls zu den Treffen eingeladen waren die beiden stellvertretenden Bürgermeister, Herr Andre und Herr Ankenbrand, sowie die Fraktionssprecher*innen.

Der Walter-Kolbenhoff-Preis geht heuer an eine Schauspielerin und einen Schauspieler: Irma Wachter und Willi Hörmann. Beide gehörten über Jahrzehnte zu den festen Größen des Rossstall-Theaters. Irma Wachter hat innerhalb von 30 Jahren in über 25 Stücken mitgewirkt. Oft stand Irma Wachter Seite an Seite mit Willi Hörmann auf der Bühne. Denn genau wie sie war auch Hörmann fast 30 Jahre lang Schauspieler am Rossstalltheater. Die letzten elf Jahre der besagten 30 war er darüber hinaus auch Intendant, Regisseur und Bühnenbildner. 2017 hat sich Willi Hörmann von der Bühne zurückgezogen. Sein letztes von 50 Stücken war „Blumen sind keine Nettigkeit“. Der enorme Beitrag, den Irma Wachter und Willi Hörmann dadurch zum kulturellen Leben Germerings geleistet haben, soll nun mit dem Walter-Kolbenhoff-Preis ausgezeichnet werden. Der Preis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen zwischen den Schauspielern aufgeteilt.

Der Kulturförderpreis ist dagegen mit jeweils 1.000 Euro dotiert und wird heuer insgesamt vier Mal verliehen. Grund ist, dass es in Germering so viele gute Nachwuchskünstler*innen gibt, für deren Engagement die Stadt auf diese Weise danken und deren Talent gerne auch finanziell und nicht nur mit lobenden Worten unterstützen will. Für die Vergabe hat keine Reihung der Preisträger*innen stattgefunden, d. h. alle Preise sind gleichrangig.  

Schülerinnen und Schüler der Eugen-Papst-Schule unter der Leitung von Lehrer Oliver Beran

Unter der Leitung des freischaffenden Künstlers und Werklehrers, Oliver Beran, fertigen die Schülerinnen und Schüler immer wieder Kunstwerke für den öffentlichen Raum. Bereits vor einigen Jahren entstanden die bunten Graffitis in der Tiefgarage der Stadthalle und an den Mauern des Bühnenhofes. Diese verwandelten sich dadurch von schnöden Zweckbauten / Zweckbereichen in echte Hingucker. Der Rosenbogen im Park hinter dem Rathaus ist mittlerweile wunderbar eingewachsen und bei Brautpaaren und Besucherinnen und Besuchern gleichermaßen beliebt. Vor kurzem neu dazugekommen sind die fünf Rankgitter an der  neugebauten Sitzecke im Rathauspark, in deren Mitte die Kinder und Jugendlichen das Germeringer Wappen und die unserer beiden Partnerstädte sowie Silhouetten von frühgeschichtlichen Fundstücken eingearbeitet haben. Zwei weitere städtische Aufträge sind ebenfalls kurz vor der Fertigstellung und werden zur Preisverleihung im September das Stadtbild zusätzlich verschönern: die Bücherboxen. Oliver Berans Fähigkeit, die jungen Leute für bildende Kunst zu begeistern und ihre Kreativität zu wecken, zu fördern und zu fordern, ist bemerkens- und ehrenswert. 

Irina Firouzi

Mit Irina Firouzi wird eine professionelle Germeringer Sopranistin mit einer außergewöhnlichen Stimme ausgezeichnet. Zu hören war sie u. a. schon zusammen mit dem Konzertchor Germering im Orlandosaal – sie wirkte 2018 in Carmina Burana mit - oder einem ihrer regelmäßigen Kirchenkonzerte. Firouzi hat 2003 am Max-Born-Gymnasium Abitur gemacht und unterrichtet mittlerweile am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg Gesang. Zudem ist sie als Chorleiterin in der katholischen Pfarrei St. Markus in Neuaubing tätig. Größere Auftritte hatte sie etwa in Erlangen und Forchheim. Außerdem gehört die Sopranistin fest zum Ensemble der Kammeroper Augsburg, wo sie zuletzt in Mozarts „Entführung aus dem Serrail“ mitspielte sowie im Deutschen Theater in München beim sogenannten „Galaball der Österreicher“, den die Österreichisch-Bayerische Gesellschaft seit über 40 Jahren veranstaltet.

Daniel Mihaila

Daniel Mihaila feierte seinen ersten großen Erfolg in der Stadthalle bei der Musiknacht 2015. Damals spielte er unplugged, also ohne elektronische Verstärkung, Akustik Rock im Nachtasyl. 2017 trat er gemeinsam mit seiner Band Made Off auf und auch in diesem Jahr wird er hoffentlich wieder bei der Musiknacht zu hören sein. Mittlerweile hat Mihaila sein Repertoire deutlich erweitert. Zu seinen Werken gehören heute auch audiovisuelle Live-Shows, für die er neben Skizzen eine spezielle Leinwand anfertigt, indem er verschiedene Gegenstände an ihr befestigt. Auf diese Leinwände projiziert er in einem zweiten Schritt selbstgemachte Filme. Wobei deren Bilder durch die Objekte dreidimensional erscheinen und sich parallel mit der von ihm komponierten Musik verändern. Daniel Mihaila hat 2011 am Carl-Spitzweg-Gymnasium Abitur gemacht und studiert derzeit Medieninformatik an der LMU.

Cordobar

Ganze Generationen von Germeringerinnen und Germeringer kennen die Jugendbegegnungsstätte am Bahnhof noch immer unter ihrem alten Namen: Knast. Mittlerweile heißt sie Cordobar. Mit dem Kulturförderpreis würdigt die Stadt nun insbesondere die Jugendkulturarbeit der Begegnungsstätte. Gerade Nachwuchskünstler*innen – insbesondere jungen Bands – bietet die Cordobar die Möglichkeit, in drei speziellen Proberäumen zu üben und bei kleineren Auftritten Konzerterfahrung zu sammeln. Denn von September bis Mai finden dort fast jeden Freitag Konzerte statt. Nicht nur, aber auch von Germeringer Gruppen. Außerdem gibt es im Keller ein richtiges Tonstudio, in dem die Musikerinnen und Musiker selbstständig CDs und Demo-Bänder aufnehmen können. Auf der Bühne der Cordobar ernten junge Menschen also Applaus und Anerkennung für ihre Ausdauer und ihren Elan, den sie oft über Jahre hinweg in ihre Musik und vor allem in die Gemeinschaft investiert haben. Sie erleben ein beflügelndes Gemeinschaftsgefühl und machen vielleicht sogar die ersten Schritte hinaus in die Welt der Profis. Und selbst wenn sie keine professionellen Künstlerinnen und Künstler werden, das Team der Cordobar, unter der Leitung von Erwin Zißelsberger, fördert die jungen Nachwuchstalente ganz unkompliziert und macht es möglich, dass die musikbegeisterten Jugendlichen ihre Leidenschaft für die Musik ausleben können.

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