
Fürstenfeldbruck – Auch wenn die aktuelle Ausstellung „non konform – Russische Kunst aus der Sammlung Breitscheidel“ im Museum Fürstenfeldbruck der Öffentlichkeit leider nicht mehr zugänglich sein wird, ist ein Rundgang mit Besichtigung der Bilder trotzdem möglich. Auf der Homepage des Museums (www.museumffb.de) bieten jetzt Video-Clips Einblicke in die wenig bekannte Kunstszene jenseits der Stereotypen und zeigt deren erstaunliche Vielfalt. Die Kuratorin Verena Beaucamp stellt die Künstler und ihre oft sehr persönlichen Positionen vor und führt nah an einzelne Bilder heran.
Als Gegenbewegung zum staatlich diktierten sozialistischen Realismus entwickelten sich in der Sowjetunion ab den 1950er Jahren verschiedene Kunstrichtungen, die unter dem Sammelbegriff „Nonkonformismus“ zusammengefasst werden. Während systemtreue Künstler zahlreiche Privilegien genossen, erhielten die unangepassten Kunstschaffenden keinerlei staatliche Anerkennung. Obwohl sich die Schranken zwischen Ost und West seit den 1990er Jahren lockerten, schränkten staatliche Behörden die künstlerische Freiheit weiterhin ein. Mittlerweile gelingt es einer zweiten Generation nonkonformistischer Künstler, sich in Russland und im Westen zu behaupten. Die Werke zeigen Anklänge an russische und europäische Avantgarden. Neben gesellschaftskritischen Themen finden sich auch Reflexionen über das eigene Leben. Die acht Künstler und eine Künstlerin, geboren zwischen 1939 und 1979, stehen hier auch hier für eine persönliche Haltung, für einen künstlerischen Ansatz, der sich gegen einen engen geistigen Horizont wendet und den unermüdlichen Kampf für die Freiheit in der Kunst.
Der allen Schwierigkeiten trotzende Idealismus jedes Einzelnen beeindruckt besonders in diesen schwierigen Zeiten, die die Welt momentan erlebt. Daher lohnt sich in jedem Fall ein Blick auf die Website! red