
Puchheim - Das Phänomen der Katalysatorendiebstähle erreichte gestern zum ersten Mal auch den Zuständigkeitsbereich der Germeringer Polizei. Gestern Abend erstattete ein 37-jähriger Mechaniker aus Puchheim, der ein Kundenfahrzeug im Rahmen von Werkstattarbeiten auf der Hebebühne begutachtet hatte, dass bei dem Fahrzeug der Katalysator abgeflext worden war. Bei der Flexaktion wurden auch der Unterboden sowie diverse Fahrzeugschläuche des über 20 Jahre alten VW Golfs beschädigt. Der dabei verursachte Sachschaden dürfte sich auf rund 1000 Euro belaufen, während sich der Wert des entwendeten Katalysators auf ca. 150 Euro belaufen dürfte.
Geparkt war der beschädigte Golf in der Josefstraße in Puchheim. Interessanterweise wurden gestern noch zwei weitere gleichgelagerte Katalysatorendiebstähle angezeigt und zwar einmal in der Kennedystraße von einem 72-jährigen Puchheimer, der in der Früh beim Starten seines Fahrzeugs, eines VW-Polos älterer Bauart feststellte, dass dieser sich anhörte wie ein „Panzer“. Der dritte Fall wurde gestern aus der Bahnhofstraße in Eichenau gemeldet, wo eine 32-jährige Frau aus Emmering ihren Golf ebenfalls älterer Bauart mehrere Tage an der S-Bahnstation geparkt hatte. Auch diese Golfbesitzerin fiel beim Starten ihres Fahrzeugs fast aus allen Wolken, da dieser sich plötzlich ungewohnt laut anhörte. Aufgrund eines Hinweises eines Anwohners aus der Kennedystraße, der am 10.03.2021 um 01.37 Uhr ein verdächtiges Geräusch mitteilte, das sich vermeintlich wie ein Schlagbohrer für einen möglichen Felgenreifendiebstahl angehört hätte, lässt sich die Tatzeit für alle drei Fälle auf die Nacht von Dienstag auf den gestrigen Mittwoch eingrenzen.
Nicht uninteressant im Zusammenhang mit den Katalysatoren-Diebstählen ist die Tatsache, dass der keramische Kat-Kern der Katalysatoren, der sogenannte Monolith mit den Edelmetallen Platin, Palladium und Rhodium beschichtet ist. Diese teuren Stoffe sind das Herz des Abgasreinigers, sie ermöglichen erst die Umwandlung der Giftstoffe in unschädliche Gase. Für die Täter dieses „Modus Operandi“ sind daher bevorzugt ältere Fahrzeugmodelle interessant, da in deren älteren Katalysatormodellen wesentlich mehr der genannten Rohmaterialien verwendet wurden als das bei den heutigen neueren Katalysatoren in den neueren Fahrzeugen der Fall ist. Andreas Ruch/PI Germering