
Weßling – „Es war eine tolle Erfahrung, und ich würde jederzeit wieder mitmachen“, sagt Claus Angerbauer. Die Rede ist von der TV-Show „The Voice Senior“, die bis Mitte Dezember sonntags zu sehen ist. Angerbauer nahm teil und kam bis in die Schlussrunde. Es ist die zweite Staffel der Show, die Menschen über 60 Jahren auf SAT1 eine Chance gibt, gesanglich groß heraus zu kommen. In der aktuellen Reihe begeisterte unter anderem eine 94-jährige Berlinerin das Publikum. „Ein wenig Wehmut kommt schon auf, wenn ich jetzt zuschaue und mir vorstelle, dass ich eine gute Chance hatte, dabei zu sein“, sagt Angerbauer. Doch kurz vor Ziel fiel die Entscheidung gegen einen Live-Auftritt des gebürtigen Weßlingers. Immerhin hatte er bereits drei Vorrunden in München geschafft und war zur letzten Vorentscheidung nach Berlin eingeladen worden.
Insgesamt, so schätzt Angerbauer, waren rund 600 Anmeldungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beim Sender eingegangen. „Das gesangliche Niveau war sehr hoch. Die meisten Sänger und Sängerinnen waren beruflich schon einmal erfolgreich, unter anderem als Musical-Darsteller, und versuchten nun eine Solokarriere. Für mich persönlich war es spannend, mal zu sehen, wie mein Gesang bei einer Fachjury ankommt.“ Im Landkreis ist Angerbauer, der im Alter von 35 Jahren erblindete, längst eine musikalische Größe. Als Sänger und Gitarrist in diversen Bands, unter anderem bei der Band „Doktor SchiWaGu“, die sich mittlerweile aufgelöst hat. Dort spielte auch Gilchings Bürgermeister Manfred Walter als Bassist mit. Er und dessen Ehefrau Judith Lemnitzer-Walter hatten die Idee, den 62-jährigen Bandkollegen bei „The Voice Senior“ anzumelden. „Judith hat dann alles übernommen. Sie begleitete mich zu allen Castings und nahm sogar Urlaub, um mit nach Berlin zu fahren. Dass ich überhaupt so weit gekommen bin, darauf kann ich schon stolz sein“, sagt Angerbauer.
Letztendlich landete er als Nachrücker zwischen Platz 30 und 35. In die Live-Shows kamen nur 24 der Teilnehmer. „Rückblickend kann ich sagen, dass das Team bei SAT1 sehr professionell vorgeht und uns alle mit großem Respekt behandelt hat. Mich hat sogar einer der Coaches nach meinem Ausscheiden zu Hause angerufen und gesagt, dass es ihm leidtut, dass ich nicht weitergekommen bin. Allgemein haben wir von den Profis sehr gute Tipps bekommen, die für mich sehr wertvoll sind.“ Ob er den Wink beherzigt, sich im nächsten Jahr noch einmal zu bewerben, lässt Angerbauer offen. „Es war über viele Monate sehr zeitaufwendig, aufregend, aber auch anstrengend. Aber, man soll ja nie nie sagen.“ Das große Finale von „The Voice Senior“ zeigt SAT1 am Sonntag, 15. Dezember, 20.15 Uhr. LeLe