Bis zur Eröffnung der Umgehungsstraße von Weßling nutzen Inline-Skater, Radlfahrer und Spaziergänger autofreie Trasse.
Christian Blum
Weßling – In Weßling kann der Sekt kaltgestellt werden. Nach vier Jahrzehnten Kampf um eine Entlastungsstraße steht die Eröffnung fest. Kommt nichts mehr dazwischen, wird die Umgehung am 28. November für den Verkehr frei gegeben. Allen voran der Verein Verkehrsberuhigung für Weßling unter langjähriger Leitung von Dr. Ludwig Ostermayer setzte sich seit rund vier Jahrzehnten für eine Verkehrs-Entlastung der kleinen Gemeinde ein. Betroffen sind vorrangig die Anwohner der Hauptstraße, die nicht nur den Autolärm sondern auch eine extreme Geruchsbelästigung durch Abgase ertragen müssen. Insbesondere in Sommermonaten und an den Wochenenden, wenn Münchner Erholungssuchende zu den Seen im westlichen Landkreis fahren, ist eine Überquerung der Straße durch den nicht enden wollenden Verkehr eine unsichere Sache. Ein klares Zeichen setzten Hans und Vera Appel. Sie kündigten vor Jahren an, ihr von Abgasen dunkelgrau und unschön gewordenes Häuschen, in dem das Antiquariat untergebracht ist, erst dann frisch zu streichen, wenn die Entlastungsstraße fertig und auch eingeweiht ist. Nun können sie schon mal Farbe und Pinsel herrichten, denn am Montag, 28. November, 14 Uhr, wird die Trasse offizielle dem Verkehr übergeben. „Ob ich mich freue?“, sagt Weßlings Bürgermeister Michael Muther. „Ja, irgendwie schon. Auch deshalb, weil die Umgehungsstraße ein Bürgerwunsch war, der nach dem positiv ausgegangenen Bürgerentscheid aus dem Jahr 2013 doch relativ schnell umgesetzt wurde.“ Andererseits jedoch gibt Muther zu bedenken: „Jetzt müssen wir abwarten, ob sich die erhoffte Entlastung der Hauptstraße auch erfüllt.“ Wie auch immer, ein positiver Aspekt sei unter anderem, dass die Durchgangsstraße nun zur Gemeindestraße herabgestuft und im Sinne einer Beruhigung umgestaltet werden kann. „Positiv ist außerdem, dass die Grünsinker Straße von Weßling kommend ab der Kapelle komplett gesperrt wird und künftig nur noch als Feld- und Wanderweg Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung steht“, freut sich Muther. Wie berichtet, leidet die bauliche Substanz des historischem Kircherl verstärkt durch den Autoverkehr, insbesondere durch vorbeidonnerte Schwerlaster, die die Grünsinker Straße als Schleichweg zwischen Autobahn München-Lindau und Gemeinde nutzten. Dies wird ab Ende des Jahres der Vergangenheit angehören. „Lediglich landwirtschaftlicher Verkehr kann die geplante Schranke auf dem künftigen Feldweg durch einen Piepser öffnen und weiterhin die Felder entlang der Grünsinker Straße bearbeiten“, betont Muther. Die Kostenschätzung gibt der Rathauschef mit rund elf Millionen Euro an. Wobei es einen zugesagten staatlichen Zuschuss in Höhe von 85 % der förderwürdigen Kosten gibt. „Was förderwürdig ist, wissen wir aber noch nicht“, bedauert der Rathauschef.
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