Einen kurzweiligen Abend mit herausragenden Schauspielern erlebten rund 80 Gäste, die erstmals in den Genuss des Freilufttheater im Schulhof der James-Krüss-Grundschule in Gilching kamen
Lele
Gilching – Einen kurzweiligen Abend mit herausragenden Schauspielern erlebten rund 80 Gäste, die erstmals in den Genuss des Freilufttheater im Schulhof der James-Krüss-Grundschule in Gilching kamen. Erste Befürchtungen des Anna-Funk-Ensembles, wegen der stark abgekühlten Temperaturen vor leeren Rängen spielen zu müssen, waren unbegründet. Mit dicken Pullovern und gepolsterten Sitzkissen unterm Arm füllte sich die Arena. Zur Freude von Funk, die Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ ins Hier und Jetzt übersetzte und zudem Regie führte. Eine Gradwanderung, die der 36Jährigen genial gelungen ist. Der Jedermann (zum Knutschen passend schön gespielt von Ulrike Dostal) ist zwar eine Sie, die Buhlschaft (Philipp Andriotis) ein Er und auch das Milieu, in dem sich Reich und Arm ein moralisches Duell liefern, passt hervorragend in die heutige Zeit. Nur peripher ähnelt das „Spiel vom Sterben der reichen Frau“ der Uraufführung im Jahr 1911. Der Spannung tat dies keinen Abbruch. Zumal Funk trotz aktueller Themen die gestelzte Originalsprache beibehielt – was einer gewissen Komik nicht entbehrte. Zudem brachte der Schuldknecht (Roland Schneider aus Gilching) ein klein wenig Lokalkolorit mit ins Spiel. „Ich hab‘ schon genug Federn mit dem Bau des Rathauses und der Westumgehung gelassen“, jammerte der insolvente Steinmetz. Toll besetzt auch die Buhlschaft, „der auf Kosten der Jedermann sein rockendes Künstlerleben zelebriert“ und zeitgleich den schnöden Mammon verkörpert.  
 
Für unfreiwillige Komik sorgten die Vögel rund ums Atrium. Während der ausschweifenden Sauf- und Knutsch-Szenen der Jedermann zwitscherten sich die Singvögel fröhlich durch die Lüfte. Als es jedoch um Sterben der reichen Jedermann ging, kreisten plötzlich eine Schar Krähen über den Köpfen des Auditoriums, um lautstark ihren Senf dazu zu geben. Nicht ganz der modernen Fassung gerecht wurde das Finale. Hier hielt sich Funk strikt an die ursprüngliche Intention des Jedermann: Die Hauptfigur bereut und bekennt sich zu Jesus. Etwas zu pathetisch für das ansonst genial inszenierte Stück. Doch Funk steht dazu: „Lässt man den religiösen Bezug weg, ist es nicht mehr dasselbe Stück.“
Im Anschluss an zwei vergnügliche aber auch nachdenkliche Stunden äußerten viele Zuschauer den Wunsch, das Atrium im Schulhof öfters für derartige Aufführungen zu nutzen. „Hier könnte ich mir gut vorstellen, auch einmal zu spielen“, sagte unter anderem Kabarettistin Gabi Lodermeier, die sich unter die Zuschauer gemischt hatte. LeLe
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