Es gibt sie, Jugendliche die keinen Plan haben, was ihre berufliche Karriere angeht, viel Zeit am Handy verbringen und Null Bock auf ehrenamtliches Engagement haben. Dem entgegen stehen aber auch junge Menschen, die ihrem Leben durchaus einen Sinn geben wollen. Dazu zählt Leonard Vilsmayer aus Gilching.
Im Rahmen der Gilchinger KulturWoche hat Leonard Vilsmayer als Barkeeper etwas Geld für die Weltreise dazu verdient
Leni Lehmann

Gilching – Es gibt sie, Jugendliche die keinen Plan haben, was ihre berufliche Karriere angeht, viel Zeit am Handy verbringen und Null Bock auf ehrenamtliches Engagement haben. Dem entgegen stehen aber auch junge Menschen, die ihrem Leben durchaus einen Sinn geben wollen. Dazu zählt Leonard Vilsmayer aus Gilching. Der 19Jährige startet in wenigen Tagen in Richtung Asien. Nach einer längeren Auslandstour will er den Beruf des Schauspielers ansteuern und sich dann zurück in der Heimat auch politisch engagieren.

Das Abitur hat Leonard Vilsmayer in der Tasche. Seinen Abschluss machte er unter dem Thema „Kreatives Schreiben“ mit einem eigenen Gedicht auf Englisch, das aus 176 Versen und 999 Wörtern besteht. Inhaltlich geht es um die in der Bibel erwähnten „4 apokalyptischen Reiter“ als Boten der nahenden Apokalypse, erklärt der gebürtige Gilchinger. Wobei er nicht nur ein gesellschaftskritisches Gedicht verfasste, er musste seine eigene Arbeit auch analytisch unter die Lupe nehmen. Und wurde mit je 15 Punkten benotet. „Mehr Punkte waren nicht möglich“, freut sich Vilsmayer. Seither kümmerte er sich um Themen innerhalb des Jugendbeirats, er ist der Vorsitzende der Gruppierung, und jobbte nebenher, um Geld für den Auslandsaufenthalt zu verdienen. Nun werden die Koffer gepackt.

Bildlich gesprochen, weil mehr als einen Rucksack will er auf die Reise nicht mitnehmen. Die ersten drei Stationen sind Thailand, Kambodscha und Vietnam. „Pro Land habe ich mir einen Monat Aufenthalt vorgenommen, um Land und Leute etwas kennen zu lernen.“ Nach Vietnam stehe ich vor der Entscheidung, zurück nach Gilching oder weiter nach Australien. Das entscheide ich aber spontan. Nehme ich den Flug nach Australien, will ich dort versuchen, zu jobben. Je nach Verdienst entscheide ich dann, wie lange ich bleibe.“ Fest stehe für ihn aber jetzt schon, nach seiner Rückkehr gezielt den Beruf des Schauspielers anzugreifen. Erste Erfahrungen sammelte er bereits im Rahmen des Schultheaters im CPG und durch ein Engagement im „Kleinen Theater“ in Garmisch-Partenkirchen. „Die haben mir auch angeboten, nach meiner Rückkehr eine Rolle in einem neuen Stück zu übernehmen.“

Irgendwann stehe er nun vor der Entscheidung, auf dem freien Markt seine Chancen zu suchen und zu bekommen, oder aber ernsthaft den Beruf der Schauspielerei zu studieren, weiß Vilsmayer. „Ich habe auch schon mal in die August-Everding-Schauspielschule reingeschnuppert und es hat mir auch gefallen. Als ich aber hörte, dass es 800 Bewerber für zehn Plätze gibt, weiß ich noch nicht so Recht, wohin mich mein Weg letztendlich führt.“ Zumal er sich nach seiner Rückkehr, familiär vorbelastet, auch politisch engagieren und zudem wieder mehr Musik mit seinem Bruder Kilian machen will.   

Und was sagt Mama Pia Vilsmayer zu der Idee, ihren 19Jährigen ab 14. November vorerst nur als Weltenbummler via Internet zu sehen? „Die hat sich, wie auch mein Opa und mein Papa sehr darüber gefreut und unterstützen mich notfalls auch finanziell, sollte unterwegs das Geld knapp werden“, sagt Vilsmayer – und grinst. LeLe                 

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