Gilching - Die Rathausturnhalle der Gemeinde Gilching wird zur Unterkunft für die Erstaufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine. Die Vorbereitungen laufen, bereits in der kommenden Woche soll die Halle für die Aufnahme hergerichtet werden. Unterkommen sollen dort dann bis zu 150 Geflüchtete. „Angesichts der zu erwartenden Zuweisungen bleibt uns zunächst keine andere Möglichkeit, als eine Turnhalle für die Erstankömmlinge einzurichten“, erklärt Landrat Stefan Frey. „Dort sollen sie ankommen, ausruhen und verpflegt werden, bevor wir sie von dort aus in private oder vom Landratsamt angemietete Unterkünfte weitervermitteln“, beschreibt Frey das Prozedere.
„Ich bin der Gemeinde Gilching, dem TSV, sowie der Schulleitung der Mittelschule sehr dankbar, dass sie uns bei dieser Herausforderung unterstützen und diese Möglichkeit ganz selbstverständlich angeboten haben“, so Frey. „Selbstverständlich unterstützen wir in dieser Situation den Landkreis Starnberg und helfen, die Flüchtlinge unterzubringen. Wir können diese Aufgabe nur meistern, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen“, erklärt Bürgermeister Manfred Walter.
Nach den Ankündigungen der Regierung von Oberbayern wird mit einem Zustrom an Flüchtlingen gerechnet, die die Situation in den Jahren 2015/16 deutlich übersteigt. Bayern rechnet derzeit mit rund 100 000 Geflüchteten. Für den Landkreis Starnberg bedeutet dies, nach Anwendung des sog. Königssteiner Schlüssels, eine Aufnahmequote von etwas über 1.000 Personen, beziehungsweise eine tägliche Zuweisung von rund 7 Personen. „Um das sinnvoll zu managen hat die Regierung von Oberbayern um die Einrichtung von Erstaufnahmestellen gebeten, wo die Menschen zunächst ankommen können. Wir ertüchtigen mit der Turnhalle also eine Art Drehscheibe, in der wir Ankommende registrieren, auf Corona testen, ärztlich voruntersuchen und dann in entsprechende Unterkünfte bringen“, so Frey. Die Regierung von Oberbayern hat die Landkreise gebeten, eine solche Einrichtung zwingend vorzuhalten.
Die Turnhalle in Gilching bietet sich an, war sie doch bereits bei der zurückliegenden Flüchtlingswelle als Unterkunft in Betrieb. „Wir können hier auf bestehende Strukturen, Konzepte und Erfahren zurückgreifen“, so Frey. Derzeit ist das Landratsamt mit der Bestellung von Böden, Betten, Spinden und Hygieneartikeln für die Ausstattung der Halle beschäftigt. „Wir stehen auch bereits in Kontakt mit den Hilfsorganisationen, die uns ihre Unterstützung bei Aufbau und Betreuung bereits zugesichert haben. Auch dafür herzlichen Dank“, so Frey. Jetzt heißt es alles gut und schnell zu koordinieren. Bereits in der kommenden Woche soll es mit Vorbereitungen in der Halle losgehen.
Darüber hinaus sucht der Landkreis weiterhin sonstigen und privaten Wohnraum für die Geflüchteten. „Dieser sollte aber mindestens für drei Monate zur Verfügung stehen“, so Frey. Ein entsprechendes Formular zur Meldung von Wohnraum sowie weitere Informationen zur Ukrainehilfe sind auf der Homepage des Landratsamtes unter www.lk-starnberg.de/ukrainehilfe zu finden.