
Fürstenfeldbruck - Der Bevölkerung wird dringend empfohlen, in der Öffentlichkeit– vor allem beim Einkaufen und der Nutzung des ÖPNV - Schutzmasken zu tragen. Bereits einfache Masken, die Mund und Nase bedecken, sind bei Niesen oder Husten schon ein Schutz für die Umgebung. Dadurch können Übertragungswege einer Coronavirus-Infektion reduziert werden. Jetzt hat die Stadt die ersten 250 Stoffmasken von ehrenamtlichen Näherinnen aus Fürstenfeldbruck gegen eine Spende bezogen. Die Mund-Nase-Bedeckungen werden dem städtischen Personal zur Verfügung gestellt. Weitere sind bereits in Arbeit. Zur symbolischen Scheckübergabe in Höhe von 500 Euro kamen die Initiatorin Andrea Schuchhardt von „An&An - Handcraft & More“ und ihre Mitstreiterin Martina Nusser von „Tinis Nähkästchen“ ins Rathaus. OB Erich Raff bedankte sich herzlich für ihr Engagement. Das Geld kommt den Tafeln der Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck zugute.
Anstoß für die ehrenamtliche Näh-Aktion war ein Aufruf des Dritten Ordens in München, berichtet Schuhhardt. Damit im klinischen Bereich ausreichend genormte Masken zur Verfügung stehen, die im täglichen Kontakt mit Patienten für Sicherheit sorgen, entstand der Gedanke, in patientenfernen Bereichen wie etwa Logistik, Reinigung oder Versorgung genähte Stoffmasken zur Verfügung zu stellen. Diesen Aufruf hat Schuchhardt gelesen und wurde aktiv.
Am 23. März ging es los: Schuchhardt stellte für nähfreudige Bruckerinnen die ersten Nähpakete zusammen. Die bunten, kochfesten Stoffe wurden von An&An gespendet. Die Pakete konnten vor dem Geschäft in der Pucher Straße abgeholt werden. Dorthin wurden dann auch die fertigen Mund-Nase-Bedeckungen geliefert. Genäht wurde eine einfache Variante, die unter www.naehtalente.de veröffentlicht ist.
Als Mitstreiterin konnte Schuchhardt schnell Martina Nusser von „Tinis Nähkästchen“ gewinnen. Sie steuerte kochfesten Gummi bei, hat ebenfalls genäht, verteilt und koordiniert. Alles lief über Facebook und Mund-zu-Mund-Propaganda. Schnell hatten sich Näh-Teams gefunden. Inzwischen sind rund 30 Näherinnen mit von der Partie. Auch sie haben eifrig Stoffe und Zubehör beigesteuert. Und neben Sach- gab es auch Geldspenden.
Die Gruppe versorgte zunächst vor allem Arztpraxen, Pflegeheime, die Kreisklinik, Hebammenpraxen, das Frauenhaus, die Freiwillige Feuerwehr und Risikopatienten im Landkreis mit ihren Behelfsmasken. Inzwischen wurden rund 1.600 Masken gefertigt. Zudem wurden rund 520 Meter spezielles Vlies vom Technischen Hilfswerk zu Mund-Nase-Bedeckungen für den Katastrophenschutz verarbeitet. Und die Näh-Aktion läuft weiter