Fürstenfeldbruck – Zu einem Vortrag über „Künstliche Intelligenz (KI) – wie sich die Welt verändert“ lud unlängst der Brucker Gewerbeverband im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Unternehmerfrühstücks in die Brucker Gaststätte Tortuga ein.
Das Leben der Menschen werde sich in vielen Bereichen tiefgreifend verändern, meinte der freiberufliche Journalist Matthias J. Lange aus Maisach bei seinem einstündigen Referat. KI werde die Effizienz, Bequemlichkeit und Sicherheit in vielen Aspekten des Lebens erhöhen, aber die Menschen auch gleichzeitig vor große Herausforderungen wie Datenschutz, Verlagerung von Arbeitsplätzen und ethischen Fragen stellen, die es zweifellos dabei zu bewältigen gibt. War der Mensch bisher der Entscheider, in KI-regierten Welten brauche man den Mensch vielleicht nicht mehr. In der Berufswelt werden nach Langes Meinung drei Arbeitsbereiche überleben. Das wären Berufe, die Empathie haben, wie beispielsweise der Pflegebereich. Der zweite Bereich seien die kreativen Berufe und schließlich Berufe, in denen handwerkliches Geschick erforderlich ist. Die Berufswelt werde sich revolutionär verändern.
KI habe aber nichts mit menschlicher Intelligenz zu tun, sondern rein mit Daten sammeln, sagte Lange. „Je mehr Sie KI mit Daten füttern, desto besser wird Ihr Resultat sein.“ Die Einsatzbereiche von künstlicher Intelligenz sind vielfältig, sagte Lange. Dabei ist es häufig schwierig, den richtigen Einstiegspunkt zu finden. Damit die Integration aber gelingt, ist ein strukturiertes Vorgehen notwendig. Das Zauberwort dazu lautet „prompten“. Ein Prompt ist ein Anweisungssignal oder eine Eingabe, die an ein KI-System gerichtet ist, um eine bestimmte Antwort oder Aktion zu initiieren. Wie gut schließlich das Ergebnis der KI-generierten Dateien ist, hängt dabei stark von der Eingabe, dem Prompt, ab. Hier gilt: Je präziser ein Prompt geschrieben ist, desto besser ist das Ergebnis. Anhand von sechs Tipps erklärte der Maisacher Journalist und Buchautor den anwesenden Unternehmern, das „Werkzeug KI“.
Der erste Tipp lautet: präzise sein. Ein Prompt muss so klar wie möglich sein. Der zweite Tipp lautet: Kontext, das bedeutet, so viel Kontext wie möglich einzugeben, das die KI die Anfrage besser versteht. „Genauer, genauer, genauer“, ist hier das Gebot“, so Lange. Als dritte Hilfe nannte Lange die „Step-by-step“-Methode, eine schrittweise Verfeinerung. Es folgt das „Few-Shot-Prompting“, was bedeutet, der KI eine Frage zu stellen verbunden mit konkreten Beispielen. Beim fünften Tipp, handelt es sich um das sogenannte „Role Prompting“, bei der der KI beispielsweise eine Pro- und Kontra-Rolle oder eine Persönlichkeitsrolle zugewiesen wird. Und beim sechsten und letzten Punkt erhält die KI die Anweisung, eine Idee oder einen Gedankengang schrittweise fortzusetzen, dem „Chain-of-thougt Prompting.“ Hier ist das Ziel, eine organische und zusammenhängende Kette von Gedanken zu generieren, die aufeinander aufbauen.
KI verfügt über das Potential, Unternehmen zu helfen, ihre Geschäftsmodelle, Mitarbeiter und Prozesse zu verbessern. Um diese Potentiale optimal zu nutzen, ist eine gut durchdachte KI-Strategie entscheidend, sagte Lange. Sie bildet die Grundlage für eine effektive Entwicklung, Implementierung und Skalierung von KI-Projekten und ist somit ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Dieter Metzler