Fürstenfeldbruck – Zufriedenheit signalisierten alle Beteiligten, darunter Mitglieder des Seniorenbeirats und des Beirats für Menschen mit Behinderung: der lang gehegte Wunsch einer weiteren barrierefreien Toilette auf dem Waldfriedhof ging jetzt in Erfüllung. Sie befindet sich im westlichen Teil unmittelbar nach dem Eingang vom Parkplatz an der Landsberger Straße, sodass die Besucher im Falle des Falles, wenn die Blase einmal drückt, nun nicht mehr den weiten Weg bis zur Aussegnungshalle zurücklegen müssen.
Und auch über die Kosten in Höhe von rund 60.000 Euro freut man sich (bei zweijährigem Mietvertrag und der Möglichkeit zur späteren Ablöse), denn die seien – entgegen dem gängigen Trend – sogar deutlich geringer ausgefallen, weil ein teureres Konzept verworfen worden war. Weitere Vorteile des neuen Toilettenhäuschens, mit Solarzellen und Batteriespeicher ausgestattet, erläutert eine Pressemitteilung der Stadt: „Im Gegensatz zu herkömmlichen Toilettensystemen benötigt die EcoToilette keine Anschlüsse an Strom, Wasser oder Abwasser. Dieses innovative Konzept macht sie besonders flexibel einsetzbar – sei es auf Friedhöfen, in öffentlichen Parks, auf Veranstaltungen oder an anderen Orten ohne bestehende Anschlüsse. Die Beleuchtung im Innenraum der Toilette wird über eine Solaranlage gesichert, während Regenwasser zur Reinigung der Toilette eingesetzt wird. Herzstück der EcoToilette ist ein innovatives Trennförderband, das Feststoffe effizient von Urin separiert. Diese technologische Lösung erlaubt die „Toilettenspülung" ohne Wasser. Die Feststoffe und der Urin werden separat voneinander gesammelt, wobei die Feststoffe kompostiert werden können. So tragen die EcoToiletten aktiv zur Kreislaufwirtschaft und dem Einsparen von Wasser bei und bieten eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Toiletten. Darüber hinaus stehen Nachhaltigkeit und Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund: Die barrierefreie Bauweise macht die EcoToilette für alle Menschen zugänglich, während das durchdachte Design Ressourcen schont.“
Im Inneren sind außer der Toilette ein Waschbecken (gekoppelt an Regenwasser und UV-C-Desinfizierung), mehrere Notfallknöpfe, ein Edelstahlspiegel sowie eine Wickelkommode installiert. „Das ist tatsächlich ein Hightech-Produkt“, stellte Oberbürgermeister Christian Götz bei der Begehung fest. Die Verantwortlichen hoffen nun, dass diese Innovation nicht dem Vandalismus zum Opfer fallen wird. Zumindest sorgt eine Zeitschaltuhr dafür, dass man nur während der Friedhofsbesuchszeiten aufs Häuschen gehen kann. Diese sind: Oktober mit Februar von 7 bis 17 Uhr, März und September zwischen 7 und 19 Uhr sowie April mit August 7 bis 20 Uhr. red