
Gilching – Eine Gruppe junger Gilchinger hat sich zum Ziel gesetzt, eine Realschule in ihrem Heimatort zu verwirklichen. Sophie Hüttemann (19 Jahre, Foto: rechts), Nico Koch (26, Foto: links) Kerstin Königbauer (23, Foto: 2.v.r.), Selina Rieger (17, Foto: 2.v.l.) und Christian Winklmeier (28, Foto: Mitte) haben vor Weihnachten eine Petition ins Leben gerufen, die die verschiedenen politischen Ebenen auffordert zu prüfen, inwiefern eine Realschule in Gilching angesiedelt werden kann. Konkret sollen dabei vor allem die frei werdenden Räumlichkeiten des Christoph-Probst-Gymnasiums ins Auge gefasst werden.
Die Schülergruppe erläutert ihr Anliegen mit Hilfe von Zahlenmaterial: so waren zum 1. Oktober 2019 exakt 303 in Gilching wohnende Schüler Teil der Realschule Herrsching. Dies habe zum einen zur Folge, dass Tag für Tag entsprechend viele Jugendliche dort hin pendeln müssten und zum anderen, dass diese Realschule am Ammersee an ihre Kapazitätsgrenzen stoße, mit bereits 1.003 Schülern. Seit dem Erweiterungsanbau an das Christoph-Probst-Gymnasium vor etwa zehn Jahren habe dieses eine maximale Belegungskapazität von etwa 1.600 Schülern. Zum 1.10.2019 besuchten allerdings nur 1.331 Schüler aus den verschiedensten Gemeinden dieses Gymnasium. Darüber hinaus ist geplant, dass im Herbst 2023 ein neues Gymnasium in Herrsching entsteht, das eine neue Heimat für bis zu 800 Jugendliche bieten soll. Nach Oktoberstand besuchen alleine 228 Herrschinger Schüler das Gilchinger Gymnasium. Es sei davon auszugehen, dass diese, sowie ein erheblicher Teil der Andechser (aktuell 20), der Seefelder (aktuell 142) und Inninger (aktuell 108) Gymnasiasten, in Zukunft jedoch das Herrschinger Gymnasium besuchen werden. Somit werde das Gilchinger Christoph-Probst-Gymnasium ab dem Jahr 2023 möglicherweise nur noch gut zur Hälfte belegt sein.
In den Augen der Antragsteller ist es daher aus mehreren Gründen sinnvoll, eine Dependance der Realschule Herrsching in den leerwerdenden Räumlichkeiten des Christoph-Probst-Gymnasiums nach dem Bau des Gymnasiums Herrsching anzusiedeln. Erfreulich sei, dass man künftig den Herrschinger Gymnasiasten eine weite Anreise zur Schule ersparen könne, andererseits müsse aber auch für die Gilchinger Realschüler eine wohnortnahe Lösung gefunden werden. Sämtliche Kommunen im Umkreis, und vor allem die Gemeinde Gilching, hätten große Schwierigkeiten, eigene Grundstücke für notwendige gemeindliche Aufgaben (z. B. Feuerwehrhäuser, Kindergärten, Schulen, etc.) zu finden. Deshalb sollten die bereits genutzten Gebäude optimal ausgelastet werden. Es sei nicht nachzuvollziehen, dass ein halb leer stehendes Gymnasium keiner sinnvollen Alternative zugeführt werden könne. Im Gegensatz zum rund 70 Millionen Euro teuren Herrschinger Gymnasium werde eine Nutzung der Räumlichkeiten im Gilchinger Gymnasium keinen großen zusätzlichen Aufwand bedeuten. Außerdem, so die fünf Petitionsinitiatoren, sei es für das soziale Gefüge in einer Gemeinde von großem Nutzen, wenn Schüler verschiedener Schularten (Gymnasium, Realschule, Mittelschule) an einem gemeinsamen Ort unterrichtet würden und so die Möglichkeit hätten, neue Freundschaften zu knüpfen. red