
Fürstenfeldbruck – „Dass es so schlimm für uns kommt, hätten wir uns zu Jahresbeginn alle nicht vorstellen können“, sinniert Silvia Reinschmiedt, Leiterin der Volkshochschule Fürstenfeldbruck. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage sind die Kurse, Workshops und Vorträge abgesagt worden. Einige wenige Kurse laufen online. Präsenzunterricht ist nicht möglich.
Schweren Herzens hat man sich daher entschlossen, die Kurse abzurechnen. Dies bedeutet, dass die Dozenten anteilig ihr Honorar erhalten sowie die Kunden anteilig ihr Geld zurück. Die Volkshochschule hatte für das neue Sommersemester in den ersten Wochen bereits 3.000 Anmeldungen verzeichnet. „Es hätte eines unserer erfolgreichsten Semester werden können“, bedauert Reinschmiedt die aktuelle Situation. In einem Absageschreiben an die Teilnehmer hat die VHS einen Absatz eingefügt, dass es die Möglichkeit einer Geldspende auf der Basis von Verzicht gibt. Das Verwaltungsteam, Sandra Moschner und Marzena Terdevci, rechnete lediglich mit einer Handvoll Zusagen. „Bestimmt nicht mehr“, lautete der Tenor, „ein weißer gebrauchter Ordner reicht auch“. Doch wie heißt es so schön im Leben: die Hoffnung stirbt zuletzt!
In der Zwischenzeit sind nämlich an die 150 Rückmeldungen und Verzichtserklärungen eingegangen. Eine wahre Flut von wertschätzenden Emails und aufmunternden Worten hat die Bildungsstätte erreicht. Bürger, die sich zum Teil seit über 30 Jahren auf die Gruppentreffs freuen, schrieben rührende und aufmunternde Briefe an das VHS-Team. Gemeinsam hoffen alle, dass die Volkshochschule im Herbst wieder ihre Pforten öffnen darf. „Gerade im jetzigen Krisenmanagement ist es umso wichtiger, dass das Bildungshaus diese Säule des Miteinanders in der Stadt wieder einnehmen kann. Der Leitgedanke der Volkshochschulen „Bildung für alle“ ist wichtiger denn je“, konstatiert Silvia Reinschmiedt. In diesem Sinne wird in der Volkshochschule der „Weiße Ordner der Hoffnung“ noch dicker werden. red