Der Vortag fand am 04.03. in der Aula der Starzelbachschule in Eichenau statt, zirka 35 Eichenauer hatten sich zu der Veranstaltung in die Schule eingefunden. Der Eichenauer Kreis- und Gemeinderat Bernd Heilmeier eröffnete die Begrüßung mit einem selbst erlebten Trickdiebstahl bei dem ein angeblicher italienischer Autobahnbetreiber Mautgebühr nach über einem Jahr erhoben hatte.
Andreas Ruch von der Polizei Germering sprach über Seniorenabzocke und Telefonbetrüger
Bernd Heilmeier

Eichenau - Der Vortag fand am 04.03. in der Aula der Starzelbachschule in Eichenau statt, zirka 35 Eichenauer hatten sich zu der Veranstaltung in die Schule eingefunden. Der Eichenauer Kreis- und Gemeinderat Bernd Heilmeier eröffnete die Begrüßung mit einem selbst erlebten Trickdiebstahl bei dem ein angeblicher italienischer Autobahnbetreiber Mautgebühr nach über einem Jahr erhoben hatte. Das ist also nicht nur ein Thema für betagte Senioren, vor Trickdiebstahl ist niemand wirklich geschützt. Nach Einführung sprach dann Hauptkommissar Andreas Ruch davon, dass das Thema Trickdiebstahl schon sehr alt ist, aber seit der drastischen Verschärfungen des Strafgesetzes bei Einbruchsdelikten, eine Renaissance erfährt.

Er zeigte auf, dass der Schaden alleine im Gebiet des Polizeipräsidium Nord in Oberbayern in 2019 bei knapp 1,1 Mio. Euro gelegen hat. Im Durchschnitt ergibt dies 2.450,- € pro Diebstahl und damit ein attraktives Einkommen für die Betrüger. Dabei ist seit geraumer Zeit der falsche Polizeibeamte die erfolgreichste Methode noch vor Enkeltrick und Gewinnversprechen. Andreas Ruch berichtete auch von Fällen aus dem Landkreis und stellte anschaulich dar, wie die Täter vorgehen und das diese meist aus türkischen Callcentern anrufen. Dies erschwere, so Ruch natürlich auch die Täterermittlung. Hauptopfer der Täter sind meist ältere Seniorinnen, die in der Regel zuerst per Telefon kontaktiert werden.

Die Auswahl der Opfer erfolgt oft über Telefonbucheinträge aus denen die Personen herausgesucht werden, die einen „alten“ Vornamen haben, also einen Vornamen der vor vielen Jahren einmal häufig gegeben wurde, wie Hildegard, Mathilde, Maria oder Helga.  Auf dem Display der potentiellen Opfer erscheint entweder die Polizei-Notrufnummer 110, oder aber eine andere echte Telefonnummer, von einer Polizeidienststelle, oder einer Staatsanwaltschaft. Einige der Opfer hatten den Anrufern mitgeteilt, dass sie nicht glauben das die Polizei anruft, aufgelegt, die Telefonnummer überprüft und dann leider den Fehler gemacht die Nummer nicht erneut einzugeben, sondern auf die Rückruftaste gedrückt und damit den Täter angerufen der natürlich in Wirklichkeit eine andere Telefonnummer hat.

Der Hauptkommissar erklärte, dass die angezeigt Nummer im Telefon manipuliert werden kann mit einem Verfahren das sich Call-IT-Spoofing nennt. Die Opfer werden dann über angebliche Ermittlungsarbeiten der Polizei informiert, bei denen angeblich herauskam, dass sie bestohlen werden sollten und zum Schutz sollen die Wertsachen in Sicherheit gebracht werden, dafür, so der Anrufer, wird ein „Polizeikollege“ von ihm vorbeikommen. Die Opfer übergeben dann meist schon ordentlich zusammengepackt dem falschen Polizisten Bargeld und Schmuck. Für die Betrüger also wesentlich einfacher als einzubrechen und mit weniger Risiko verbunden. Ruch berichtet darüber hinaus auch über diverse andere Trickdiebstähle, wie den Anruf von Microsoft bei dem der Zugriff auf den Computer des Opfers das Ziel ist, um so an die Kontonummer zu kommen, um anschließend dessen Konto leerzuräumen.

Als wichtigste Regel gab er allen Zuschauern mit: „Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!“ Auch nicht wenn diese vorgeben in Not zu sein!  Der Hauptkommissar beantwortete dann noch viele Fragen der Gäste. Zusammenfassend darf gesagt werden, war es für alle Zuschauer sehr informativ, aufklärend und es hat allen Anwesenden den Verstand in Richtung Trickbetrug deutlich geschärft.

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Starnberg - Bei der Sportlerehrung des Landkreises Starnberg ehrte Landrat Stefan Frey über 100 anwesende Sportlerinnen und Sportler für ihre herausragenden Erfolge in den Jahren 2022 und 2023.

Türkenfeld - Der Gemeinde Türkenfeld wurde am heutigen Mittwoch, 17.04.2024 die wahrscheinliche Sichtung eines Wolfes gemeldet. Das Tier ist auf einer Wildkamera-Aufnahme im Bereich der Waldkapelle im Grenzbereich zu Sankt Ottilien zu sehen (Aufnahmedatum: 16.04.2024).

Germering – In der bekannten TV-Show werden Startup-Ideen von Investoren regelrecht zerlegt. Genauso kamen sich neun Schülerteams in der vergangenen Woche im Carl-Spitzweg-Gymnasium und im Max-Born-Gymnasium vor. Im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts der 10.

Gröbenzell - Eine Institution im Landkreis Fürstenfeldbruck feiert 40-jähriges Bestehen: Die gemeinsame Rettungswache von Johanniter Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst in Gröbenzell. Seit dem 31.

Weßling - Die Sanierung und die Erweiterung der Fahrradabstellanlagen am Bahnhof haben begonnen. Die bisherigen Anlagen sind nun mit neuen Dächern, Dachrinnen und Beleuchtung ausgestattet. Zusätzlich hat die Gemeinde 23 nicht überdachte Abstellplätze zwischen dem Bahnhofsgebäude und den Gleisen installiert.

Fürstenfeldbruck – Der Haushalt des Landkreises Fürstenfeldbruck für das Haushaltsjahr 2024 wurde von der Regierung von Oberbayern mit Schreiben vom 15. März genehmigt. Die Haushaltswirtschaft ist geordnet und die dauernde Leistungsfähigkeit gilt als gerade noch gesichert.

Fürstenfeldbruck – Am 7. April 2022 hat der Kreistag den Abbruch der Alten Landwirtschaftsschule beschlossen und somit die Möglichkeit für einen Erweiterungsbau der Pestalozzi-Schule geschaffen. Die Pestalozzi-Schule hat bis dahin das Erdgeschoss der Alten Landwirtschaftsschule genutzt.

Fürstenfeldbruck – Die Erlöserkirche in Fürstenfeldbruck wird ab Mitte Mai umfassend saniert. „Nach über 40 Jahren ist das auch dringend nötig", so Dekan Ambrosy. Nicht nur eine umfassende Innenrenovierung ist geplant, sondern auch ein neuer Außenanstrich.