Unter „Keine Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Gilching“ starteten Sigrun Mairandres, Mathias Lottes sowie Anneliese Zinoni am Donnerstag in der Gaststätte Schützenhaus ihr Bürgerbegehren. Von den 60 anwesenden Zuhörern unterschrieb die Mehrheit den Antrag.
Sigrun Mairandres (von links), Anneliese Zinoni sowie Mathias Lottes
Leni Lehmann

Gilching – Unter „Keine Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Gilching“ starteten Sigrun Mairandres, Mathias Lottes sowie Anneliese Zinoni am Donnerstag in der Gaststätte Schützenhaus ihr Bürgerbegehren. Von den 60 anwesenden Zuhörern unterschrieb die Mehrheit den Antrag. Die Initiatoren hoffen nun auf ausreichend Unterschriften, um in Kooperation mit Bürgern aus der Gemeinde Gauting zu versuchen, neue Windkraftanlagen im Landkreis Starnberg zu verhindern.

Bereits am Mittwoch luden die Bürgerinitiativen „Umwelt-Energie Gauting“ (UEG) und „Gegenwind Gauting“ in den voll besetzten Saal vom „Bosco“ ein, um Unterstützer für ihr Bürgerbegehren gegen die geplanten Windkraftanlagen auf Gautinger Flur zu überzeugen, mitzumachen. Unter anderem kritisierte Bernhard Fliedner von der UEG die bereits 2012 ausgewiesenen Konzentrationsflächen für Windkraft im Landkreis Starnberg. Mit dem Argument, dass der „mäßige Windertrag in unserer Region nicht im Verhältnis zu den gravierenden Folgen für Natur und Tier steht“, appellierte er an das Auditorium, das gestartete Bürgerbegehren zu unterschreiben. Die Fragestellung dazu lautete: „Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Gauting – soweit rechtlich zulässig – alle Handlungen unterlässt, die der Errichtung oder dem Betrieb von Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet dienen, und dass sie ihr Einvernehmen zu diesbezüglichen Bauvorhaben verweigert, um das Ökosystem Wald zu schützen und das Landschaftsbild zu erhalten?“.   Rund 2000 wahlberechtigte Bürger müssten unterschreiben, damit ein Bürgerentscheid gestartet werden kann.  

In Gilching trat Sigrun Mairandres als Sprecherin der neuen Bürgerinitiative „Bürgerbelange Gilching“ auf. Sie bedauerte insbesondere, dass seitens der Gemeinde in Punkto der drei beschlossenen Windräder auf Allinger wie auch auf Gilchinger Flur zu wenig Informationen an die Öffentlichkeit rausgegeben werde. „Wir haben erstmals im Oktober 2023 von einem interkommunalen Projekt gehört. Auf schriftliche Anfragen an Bürgermeister Manfred Walter zum Thema Bauantrag bekamen wir leider keine Infos“, bedauerte Mairandres. Was auch bei weiteren Anfragen der Fall gewesen sei. Sie monierte unter anderem, dass beim Bau der Anlagen die Artenschutzvorgaben aus dem Teilflächennutzungsplan 2012, sowie die Abwägungskriterien zum Artenschutz des Regionalen Planungsverbandes (RPV) umgangen werden.

„Der Betrieb von Windkraftanlagen in Gilching, in unmittelbarer Nähe zu Naturschutzzonen, ist unseres Erachtens weder wirtschaftlich noch ökologisch. Er beruht auf hohen staatlichen Subventionen, die wir alle bezahlen müssen. Der Aufwand an Ressourcen für einen forcierten Ausbau ohne die nötigen Reservekraftwerke oder Speicher für Zeiten der Windstille, noch dazu in einem Schwachwindgebiet, steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.“ Gerhard Stelz, Gast der Veranstaltung, lobte zwar unter Applaus Mairandres‘ „kompetenten Vortrag“, stellte aber gleichzeitig fest: „Die Grünen haben uns in diese Situation gebracht. Nun müssen wir uns damit abfinden, können aber das Rad nicht neu erfinden.“ Konkret wollte er von den Gegnern der Windkraft wissen, „wie sollen wir denn die Energie für unsere Region erzeugen?“ und mahnte die neue Gruppierung, vor einer Entscheidung mit solch‘ einer Tragweite „sollte man sich vorerst einmal mit der Region und den Menschen, die hier wohnen, auseinandersetzen“.         

Sein Statement blieb unerhört, vielmehr erklärte Mairandres, für weitere Informationen gebe es noch diverse Info-Veranstaltungen sowohl in Gilching wie auch in Gauting. Das Gilchinger Bürgerbegehren, das federführend von Mairandres, Anneliese Zinoni sowie Mathias Lottes initiiert wurde, steht unter der Frage „Soll die Gemeinde Gilching alles Handlungen unterlassen, welche direkt oder indirekt der Errichtung oder dem Betrieb von Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet dienen?“ Insgesamt müssen es zehn Prozent der wahlberechtigten Bürger unterschreiben, damit es zum Bürgerentscheid kommen kann. Unter www.buergerbelange-gilching.de soll künftig ausführlich über das Vorhaben berichtet werden.  LeLe   

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Landkreis – Anfang September starteten über 20 Auszubildende, duale Studenten sowie Beamtenanwärter im Landratsamt Fürstenfeldbruck. Diese Zahl stellt einen neuen Rekord in dessen Geschichte als Ausbildungsbehörde dar und zeigt, wie viel Wert man auf die Entwicklung von Fachkräften legt.

Gilching - Gilching im Westen des Fünfseenlands ist nicht nur für internationale Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtbranche bekannt, sondern auch für starke Persönlichkeiten, die sich konsequent für den Erhalt der Erde einsetzen.

Fürstenfeldbruck – Rund 340 männliche und weibliche Offizieranwärter des 124. Lehrgangs für Offizieranwärter des Truppendienstes wurden im Beisein von rund 900 Freunden und Familienangehörigen mit einem Appell verabschiedet.

Viel Neues im Wald: den Erlebnispfad entdecken

Favoriten dominieren das Turnier

Fürstenfeldbruck – Im Rahmen eines Fußballturniers in Fürstenfeldbruck auf dem Sportgelände des FC Aich konnten durch Mitarbeiter der Polizeidienststellen der Landkreise Dachau, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Starnberg, sowie mittels Unterstützung des FC Aich, insgesamt 600 Euro für einen guten Zweck gesammelt werden.

Gröbenzell – Den Schulhof der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell ziert ein neues Spielhaus. Im Rahmen ihrer Bauepoche planten und errichteten die Schüler der 3. Klasse mit Unterstützung von Eltern und der Firma „gemeinsam gestalten“ aus Olching ein tolles Spielhaus.

Puchheim – Vor kurzem wurde die Darstellung der digitalen Anzeigetafeln am Bahnhof Puchheim erweitert. Bei der Bürgerversammlung im Frühjahr war angeregt worden, auf der Tafel im Süden auch die Abfahrtszeiten der Busse auf der Nordseite aufzuführen und umgekehrt.