Fürstenfeldbruck – Für ein Pressegespräch ins neue Café Caffahhaus im Brezngasserl lud die BBV zu einem der Brucker Kernthemen: die Verlegung und Umwidmung der B2. Eine Entscheidung steht nach vielen Jahren kontroverser Diskussion in Bälde an.
Karin Geißler, Stadträtin und Fraktionsvorsitzende der Brucker Bürgervereinigung (BBV, Foto: Mitte), und Dr. Hermann Schubert, BBV-Vorsitzender (re.), betonten, dass die politischen Entscheidungen bezüglich B2 und Amperbrücke der BBV sehr am Herzen liegen, um eine zukunftsorientierte und bürgerfreundliche Lösung anzustreben. Die BBV spricht sich für eine offizielle Umverlegung der B2 auf die Oskar-von-Miller-Straße aus, einhergehend mit einer denkmalgerechten Sanierung der historischen Amperbrücke.
Das Staatliche Straßenbauamt forciert aufgrund des schlechten Zustands der Amperbrücke eine Entscheidung bis voraussichtlich diesen Herbst und will sich dabei nach dem Stadtratsbeschluss richten. Zur Debatte stehen zwei Alternativen: der Abriss der alten Amperbrücke und dann ein Neubau; was zur Folge hätte, dass die B2 weiter durch die Hauptstraße verlaufen würde und die Tonnagebeschränkung von 16 Tonnen über die Brücke aufgehoben würde, der Schwerlastverkehr also ungehindert durch die Stadt rollen könnte. Oder – wie von der BBV angestrebt – man saniert die Brücke, verlegt die B2 über die Oskar-von-Miller-Straße / Äußere Schöngeisinger Straße und leitet den Schwerlastverkehr, wie es bereits im Moment geschieht, um die Stadt herum (mit Ausnahme von Bussen, E-Bussen oder Einsatzfahrzeugen). Dadurch erhielte Bruck künftig Planungshoheit für eine flexible, eigene Stadtgestaltung und Verkehrsberuhigung. Stadträtin Geißler wies darauf hin, dass eine Umwidmung der B2 gleichzeitig nicht zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens führen würde und die Bedeutung der B2 insgesamt ohnehin nachgelassen habe. Beides hätte auch das Straßenbauamt bestätigt. Eine Prüfung für einen dritten Amperübergang sei damit außerdem nicht vom Tisch.
Die „einmalige Chance“ zur B2-Umverlegung dürfe man sich nicht entgehen lassen, unterstrich auch Malte Geschwinder vom Umweltbeirat der Stadt Fürstenfeldbruck (li.), der zum Pressegespräch ebenfalls eingeladen war. In einer schriftlichen Stellungnahme hatte er mehrere Punkte aus Sicht des Umweltbeirats herausgearbeitet. Der jetzige Streckenverlauf, der den Schwerlastverkehr über die Oskar-von-Miller-Straße führt, „…entlastet gleichzeitig die historische Innenstadt.“ Würde sich der Schwerlastverkehr jedoch durch die Innenstadt bewegen, „…hätte dies tiefgreifende Auswirkungen auf die Luftqualität, die Lärmbelastung, die Aufenthaltsqualität, die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer und auf die klimafreundliche Stadtentwicklung.“ Im Sinne von „…Einzelhandel, Fahrradfreundlichkeit und klimafreundlicher Mobilität…“ sei „… die bestehende Alternativroute entlang des Klosters eine sinnvolle und zukunftsorientierte Lösung...“
Die öffentliche Stadtratssitzung (auch im Livestream zu verfolgen) am kommenden Dienstag, 27. Mai um 19 Uhr, bei der auch Zahlenmaterial vorgelegt werden dürfte, könnte einen wegweisenden Vorentscheid bringen, wohin die Brucker Reise künftig gehen soll.