Aber wie kam es dazu?
Ein Türkenfelder in Südafrika
Von Anfang 2011 bis Anfang 2012 leistete Fabio Beinhofer aus Türkenfeld sein freiwilliges soziales Jahr in Verbindung mit dem Weltwärts-Programm des Ministeriums für Interkulturelle Zusammenarbeit an der Hope Valley Farm School in der Nähe von Durban in Südafrika. Dort unterrichtete der gelernte Bankkaufmann hauptsächlich Wirtschaft, Mathematik und Rechnungswesen.
Die Schule liegt in einem sehr ländlichen Gebiet. Da es neben Zuckerrohrfahrmen im weiteren Umkreis nur eine größere Ortschaft gibt, war die Schulbildung der Kinder der Farmarbeiter schon immer ein großes Problem. Denn wenn sie ihre Kinder in die nächste Schule schicken wollten, mussten sie jeden Tag für den Schulweg ein Taxi bezahlen. Zudem war und ist die Unterrichtsqualität an den öffentlichen Schulen in Südafrika gerade in Townships sehr schlecht. Klassenräume befinden sich oft in einem maroden Zustand und sind meist hoffnungslos überfüllt. Zudem sind die Lehrkräfte oft schlecht ausgebildet.
Aus diesen Gründen haben bereits 1970 die Besitzer der Farm die Schule gegründet. Zunächst war es nur eine Grundschule, doch 2010 wurde sie dann um die Highschool erweitert. Die Schule wird mit Unterstützung der Regierung und mit Spendengeldern finanziert. Es gibt einen kleinen Teil der Lehrer, die dort fest angestellt sind. „Dies sind Menschen aus der Region, denen die Schule eine Jobperspektive bietet. Der Großteil der Lehrer sind wie ich Freiwillige. Hierbei kommt ein Teil aus Südafrika selbst, viele kommen jedoch unter anderem aus Deutschland oder den USA“, erklärt Fabio.
Eine Benefiz-Fußballspiel und Regenjacken für die Kinder
Aber wie kam letztendlich die Verbindung mit Türkenfeld zustande? Fabio: „Während meiner Zeit an der Hope Valley Schule, habe ich auch immer einen Blog geschrieben, den meine Freunde und Familie verfolgt haben. Als wir dann im Sommer sehr starke Regenfälle hatten, mussten wir die Schule für mehrere Tage ausfallen lassen, da die Kinder vollkommen durchnässt ankamen. Fast keiner der Schüler hatte eine Regenjacke. Natürlich habe ich auch darüber in meinem Blog berichtet.“ Aufgrund des Blogeintrages haben dann mehrere Freunde des 24-Jährigen in Türkenfeld Ende 2011 ein Benefiz-Fußballspiel veranstaltet. Bei dieser Spendenaktion kamen mehr als 1.000 EUR zusammen. Von dem Geld wurden dann unter anderem Regenjacken für jedes einzelne Kind gekauft.
„Als ich dann 2012 wieder in Deutschland war, wollte ich mich natürlich bei den vielen fleißigen Spendern bedanken und auch allen die Möglichkeit geben, zu sehen, was mit den Spendengeldern passiert ist“, berichtet Fabio weiter. Aus der Überlegung heraus entstand dann die „Africa Night 2012“. Bei dieser Abendveranstaltung, auf der Fabio in einem Vortrag über das Land, die Schule und die Ergebnisse der letzten Spendenaktion berichtet hatte, gab es auch Liveauftritte und im Anschluss eine Party.
Auch an diesem Abend kamen wieder Spendengelder von mehr als 1000 Euro zusammen, die diesmal zum Kauf von dringend benötigten Büchern verwendet wurden. „Wie ich erfahren habe, haben sich die Lernleistungen der Kinder daraufhin erheblich verbessert“, freut sich Fabio.
Und so wird es auch in diesem Jahr, nämlich am 26. Oktober, in Türkenfeld eine Africa Night geben.