Landkreis - Die Auswirkungen der Corona Pandemie sind auch im Bezirk der Arbeitsagentur Weilheim, zu dem auch die Landkreise Fürstenfeldbruck und Starnberg gehören, massiv und bedingen eine stark negative Entwicklung des Arbeitsmarktes. Während die Arbeitslosenquote im März noch bei 2,5 Prozent lag, hat sie zum Stichtag 14. April den Wert von 3,1 Prozent erreicht. Tendenz weiter steigend. In den fünf Landkreisen der Arbeitsagentur Weilheim sind bis Mitte April knapp 12.000 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 24 Prozent mehr als im Vormonat und fast 40 Prozent mehr als im April letzten Jahres. Besonders stark ist hierbei der Anstieg im Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit einer um 42 Prozent höheren Arbeitslosigkeit als im März. Gründe sind der Shutdown für Hotellerie, Gastronomie und Dienstleistungssektor. Am geringsten fiel die Steigerung im Landkreis Starnberg aus mit einem Wert von 20 Prozent-Punkten. Der Schwerpunkt dieses gewaltigen Anstiegs liegt im Rechtskreis SGB III, also der Arbeitslosenversicherung. Die Steigerungsrate im Bereich der Grundsicherung fällt momentan noch relativ moderat aus, aber auch dort werden die Zahlen mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung stärker steigen. Dazu kommt, dass der Arbeitsmarkt momentan, mit Ausnahme einiger systemrelevanter Bereiche wie z.B. Pflege oder Lebensmitteleinzelhandel, kaum aufnahmefähig ist und somit eine Verfestigung dieses hohen Bestandes an Arbeitslosen befürchtet werden muss.
Neben der steigenden Arbeitslosigkeit bereitet aktuell die exorbitant hohe Anzahl an angemeldeter Kurzarbeit der Arbeitsagentur Weilheim große Sorgen. Im Verbund der vier Arbeitsagenturen Freising, München, Rosenheim und Weilheim sind knapp 40.000 Anzeigen von Betrieben eingegangen, die Kurzarbeit für ihre Beschäftigten anmelden. Auf den Bezirk der Arbeitsagentur Weilheim entfallen hierbei im Berichtszeitraum circa 6.240 Anzeigen von Kurzarbeit. Wie viele Einzelschicksale sich hinter dieser extrem hohen Zahl verbergen, wird erst transparent, wenn die genauen Kurzarbeitergeldanträge der Unternehmen mit den individuellen Abrechnungslisten der betroffenen Arbeitnehmer vorliegen werden. So eine hohe Anzahl an angemeldeter Kurzarbeit gab es im Agenturbezirk Weilheim noch nie, auch nicht zu Zeiten früherer Wirtschaftskrisen.
Im Landkreis Fürstenfeldbruck ist die Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat um 643 auf 3.757 Personen gestiegen. Das waren 952 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im April 3,1 Prozent (2,6 Prozent im März), vor einem Jahr stand diese bei 2,3 Prozent. Dabei meldeten sich im Berichtsmonat 1.307 Personen neu oder erneut arbeitslos. 2.117 Männer und 1.640 Frauen waren damit ohne Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 646 Personen ihre Arbeitslosigkeit. 118 Arbeitsstellen wurden beim Arbeitgeber-Service in Fürstenfeldbruck neu gemeldet. Damit beträgt der aktuelle Bestand 1.105 freie Arbeitsstellen im Landkreis Fürstenfeldbruck.
Im Landkreis Starnberg ist die Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat um 339 auf 2.024 Personen gestiegen. Das waren 440 Arbeitslose mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im April 3,0 Prozent (2,5 Prozent im März), vor einem Jahr stand diese bei 2,4 Prozent. Dabei meldeten sich 713 Personen neu oder erneut arbeitslos, 1.128 Männer und 896 Frauen waren damit ohne Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 365 Personen ihre Arbeitslosigkeit. 85 Arbeitsstellen wurden beim Arbeitgeber-Service neu gemeldet. Dies ergibt den aktuellen Bestand von 793 freien Arbeitsstellen im Landkreis Starnberg.