Unbekannten Betrügern gelang es am Dienstag, eine Seniorin aus Puchheim um eine fünfstellige Summe zu betrügen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Täter hatten zuvor telefonisch Kontakt zu der 78-Jährigen aufgenommen und sich als Polizeibeamte ausgegeben.
Die Täter hatten zuvor telefonisch Kontakt zu der 78-Jährigen aufgenommen und sich als Polizeibeamte ausgegeben.
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Puchheim/Gilching - Die Polizei Germering warnt erneut vor Anrufern, die sich als Polizisten ausgeben und versuchen, ihren ahnungslosen Opfern mit perfiden Maschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Fragesteller am anderen Ende der Leitung sind nämlich keine echten Polizisten, sondern Trickbetrüger, die sich von Zeit zu Zeit immer neue Betrugsmaschen einfallen lassen, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Ein 76-jähriger Gilchinger, der am Dienstag ins Visier der Betrüger geraten war,  reagierte zum Glück am vergangenen Dienstag geistesgegenwärtig und rief die Polizei, nachdem vermutlich dieselben Betrüger kurz zuvor bei einer 79-jährigen Rentnerin aus Puchheim mit dieser Gaunerei erfolgreich waren und die Seniorin um ihre Ersparnisse in Höhe von 25 000 Euro bringen konnten.  

Bei dem Gilchinger versuchten sie es auf die gleiche Masche. „Sie gaben sich als Beamte des Einbruchdezernats in München aus“.  Seinem Opfer erzählte der Anrufer, dass man bei einer aufgeflogenen rumänischen Diebesbande eine Liste mit Adressen für nächste Einbrüche gefunden habe. Darauf habe sich auch die Anschrift des Gilchingers befunden. Drei der rumänischen Einbrecher seien jedoch noch flüchtig. Dann wollte der angebliche Beamte Näheres zu den finanziellen Verhältnissen des Gilchingers wissen und berichtete ihm schließlich, dass die Mitarbeiter seiner Bank mit den Betrügern unter einer Decke steckten und er daher sein Geld durch eine entsprechende Sofortabhebung in Sicherheit bringen müsse. Bei der Seniorin in Puchheim funktionierte der Trick dagegen leider. Denn die Rentnerin fuhr zur Bank und hob dort fast 20 000 Euro ab. Weitere 5000 Euro bewahrte sie daheim auf. Die gesamte Summe legte sie den angeblichen Polizeibeamten vor ihre Haustür. Das Geld wurde natürlich sehr bald von den dreisten Trickdieben abgeholt.

Der Gilchinger indessen blieb misstrauisch. Und er wählte die 110. Allerdings tat er dies per Rückruftaste und auf Anraten des falschen Polizisten. Damit fiel er einem so genannten „Call IC Spoofing“ zum Opfer. Das heißt, er landete in dem betrügerischen Callcenter mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo in der Türkei. Dort bestätigte ihm sein Gesprächspartner natürlich die Räubergeschichte mit der rumänischen Diebesbande. Der 76-jährige ehemalige Hochschullehrer blieb trotzdem skeptisch. Und anstatt sein Erspartes den Verbrechern zu überlassen, rief er in Germering bei der Polizei an. Nach dem Erfolg für die Betrüger in Puchheim musst befürchtet werden,  dass in nächster Zeit weitere Anrufe im Fürstenfeldbrucker- und  Starnberger Bereich folgen werden.  

Die Polizei bittet daher insbesondere ältere Mitbürger, die bevorzugt zur Zielscheibe einer solchen Gaunerei werden können, um die Beachtung der folgenden Präventionstipps:

„Die Polizei ruft nie unter 110 an.“ Bevor die Polizei unter 110 verständigt werde, muss unbedingt bei einem verdächtigen Anruf aufgelegt und die Verbindung unterbrochen werden. „Nutzen sie nicht die Rückruftaste.“ Nur so komme das Opfer aus der Telefonschaltung mit den Trickbetrügern heraus.

Niemals sollten Geld oder Wertgegenstände an fremde Personen übergeben bzw. vor die Haustüre gelegt werden.  

Auch sei gesundes Misstrauen kein Zeichen von Unhöflichkeit. „Lassen Sie sich den Dienstausweis zeigen.“

Echte Polizisten würden niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände fordern, um Ermittlungen durchzuführen.

„Beenden Sie das Gespräch schnellstmöglich und gehen Sie nie auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein.“

Andreas Ruch / PI Germering

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