Freuten sich über eine voll besetzte LeseLust Bettina Herrmann-Wilden (von links), Claudia Pichler und Michael Well, der die Lesung musikalisch umrahmte
Lele
Gilching  - Ja mi hosd hoibat! Als ich mich am Samstag auf das Wagnis einließ, die Lesung „Pichler liest Polt“ zu besuchen, dachte ich mir, „a gmahde Wiesn“. Zum einen kenne ich den Satiriker aus früheren Zeiten. Andererseits sind mir ausreichend Live-Auftritte sowie diverse cineastische Glanzleistungen gut im Gedächtnis. Und dann drückte mir die Autorin Claudia Pichler in der Buchhandlung Leselust in Gilching ihr Meisterwerk „Fremdheit bei Gerhard Polt“ in die Hand. „Aha, da steht es. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie. Von wegen leichte Lektüre. Sage und schreibe 357 Seiten liegen vor mir. Mit Querlesen ist es nicht getan. Da muss ich durch. Das Vorwort schrieb Gerhard Polt. „Liebe Claudia, wenn der große Philosoph zum „Erkenne dich selbst“ auffordert, würde ich dieser Aufforderung gerne Folge leisten, also, ich mich selbst….“. Und dann spaziert der gebürtige Miesbacher querbeet durch fehlende Selbsterkenntnisse und Missverständnisse, sieht sich als Sehender, der nichts sieht und kommt letztendlich zu dem Schluss: „Wie auch immer, sollte das Selbst in mir komisch sein, wäre es mir zwar fremd, aber dennoch nicht befremdend, sondern eher bekannt, und das ist doch auch irgendwie komisch.“

Keiner kennt ihn nicht, den Polt. Doch was weiß man wirklich über den 75-Jährigen Ur-Bayern? Dass er mit der Schneeberger viel gedreht hat, mit der Biermösl-Blosn auf der Bühne gestanden hat und dass Kollegen aus der Kabarett-Szene ihn neidlos als Phänomen bezeichnen. „Polt ist ein Gegner der Biografie, vor allem derjenigen, die zu Lebzeiten verfasst wird“, schreibt Pichler. „Ein lebender Mensch“, meint Polt, „verdiene keine Biografie, das sei etwas für jemanden, der tot ist.“ Es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen. Spannend lesen sich die witzigen bis aberwitzigen aber auch seriösen Begebenheiten. Und da kommt ein Valentin ebenso zu Wort, wie ein Stoiber oder Franz Josef Strauß. „Gerhard Polts Figuren grenzen sich mit Vorliebe ab – von anderen Kulturen oder Nationen, von politisch anders Denkenden, anders Gläubigen oder von ihren Nachbarn. Aber auch ihrer scheinbar so vertrauten bayerischen Heimat, gewohnten Traditionen oder gar ihrer Sprache stehen sie unversehens wie Fremde gegenüber. Die Frage nach Fremdheit bei Gerhard Polt ist daher eine ergiebige“, schließt der Klappentext.       Lele
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