Am Donnerstagabend hat Landrat Stefan Frey die Kulturpreise des Landkreises Starnberg 2024 verliehen. Dokumentarfilmerin Daria Kuschev wurde für ihre feinfühlige Art, mit der sie Menschen und deren Schicksale in den Fokus stellt, mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Der 17-jährige Raphael Christoph wurde mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet. Die Kulturgruppe des Integrationspunktes Weßling (Nachbarschaftshilfe Weßling) unter der Leitung von Ulrike Roos von Rosen erhielt den Anerkennungspreis.
v.l. Landrat Stefan Frey, Kulturreferentin Barbara Beck, Raphael Christoph (Kulturförderpreis), Daria Kuschev (Kulturpreis) und Ulrike Roos von Rosen, Leiterin der Kulturgruppe des Integrationspunktes Weßling (Anerkennungspreis)
Landratsamt Starnberg

Starnberg - Am Donnerstagabend hat Landrat Stefan Frey die Kulturpreise des Landkreises Starnberg 2024 verliehen. Dokumentarfilmerin Daria Kuschev wurde für ihre feinfühlige Art, mit der sie Menschen und deren Schicksale in den Fokus stellt, mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Der 17-jährige Raphael Christoph wurde mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet. Die Kulturgruppe des Integrationspunktes Weßling (Nachbarschaftshilfe Weßling) unter der Leitung von Ulrike Roos von Rosen erhielt den Anerkennungspreis. Rund 130 Gäste aus Politik und Kultur waren beim Festakt im Sitzungssaal des Landratsamtes dabei.

In seiner Festrede betonte Landrat Stefan Frey, dass „er unglaublich froh und stolz über das rege und abwechslungsreiche Kulturleben im Landkreis ist. Kunst und Kultur nehmen gerade in schwierigen Zeiten eine besondere Rolle ein. Sie bieten eine kreative Flucht aus dem hektischen Alltag. Über Kunst und Kultur finden die Menschen in unserer Gesellschaft zusammen.“

Mit rund zwanzig Mitgliedern der Kulturgruppe des Integrationspunktes Weßling war Ulrike Roos von Rosen zur Preisverleihung ins Landratsamt gekommen. Es war ihr wichtig, zu zeigen, wie viele Menschen (auch wenn die Anwesenden nur ein kleiner Ausschnitt davon waren) zur Verwirklichung der Filmprojekte der Kulturgruppe gehören. Mit Stolz, Leidenschaft und auch viel Spaß und Freude arbeiten sie gemeinsam filmisch die Kultur ihres Ortes auf und erreichen damit ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Weßlings Bürgermeister Michael Sturm, der bei der Preisverleihung auch anwesend war, war der Stolz auf dieses außergewöhnliche Engagement, das erheblich zur Integration neuer Menschen in seiner Gemeinde beiträgt, anzusehen. Die eingespielten Filmausschnitte gaben beeindruckende Einblicke in die Arbeit der Kulturgruppe. Laudator Dr. Gerd Holzheimer erzählte von dem beeindruckenden Integrationsprojekt und gab Einblicke in die Dreharbeiten. Er selbst war mit seiner Rolle als Olaf Gulbransson in einem Kaulbach-Film beteiligt.

Bei der Übergabe des Anerkennungspreises an Ulrike Roos von Rosen betonte Landrat Stefan Frey, „dass Integration ohne ein Miteinander nicht möglich ist. Der von der Kulturgruppe gewählte Weg über das Medium Film in allen Entwicklungsstufen, von der Recherche, den Kostümen, der Musik und den Texten, bis hin zum kleinsten Detail, ist dabei außergewöhnlich. Sie bringen die Menschen zusammen. Sie vermitteln Text und Sprache, und in gleichem Maße auch unsere Geschichte und unsere Kultur. Das finde ich wirklich großartig.“

Im Eingangsbereich vor dem Sitzungssaal des Landratsamtes konnten sich die Gäste schon einen kleinen Einblick von den Fotografien des 17-jährigen Raphael Christoph verschaffen. Einen weiteren gab Karl Seidl dann in seiner Laudatio auf den jungen Preisträger. Er erzählte, dass er in seiner Funktion als Leiter der Regionalgruppe München-Südbayern der Gesellschaft für Naturfotografie viele junge Menschen kennenlernt und in ihrer Entwicklung als Naturfotograf begleitet. Schon als sich Raphael vor etwa zwei Jahren bei ihm vorstellte, sei ihm aufgefallen, dass das Erkennen besonderer Momente und Motive bei Raphael besonders ausgeprägt ist. Er gebe sich auch nicht mit guten Motiven zufrieden, er sei ständig auf der Suche nach neuen Techniken, um seinen Bildern eine ganz eigene Note zu geben. In einer kleinen Bilderschau konnte sich das Publikum hiervon überzeugen.
Bei der Übergabe des Kulturförderpreises betonte Landrat Stefan Frey: „ Mit dem Kulturförderpreis des Landkreises Starnberg möchten wir Ihnen nicht nur Anerkennung geben. Wir möchten Ihnen sagen: Machen Sie bitte weiter. Nutzen Sie Ihr Talent und die Möglichkeiten, die sich damit bieten.“

So gefühlvoll die Filme von Daria Kuschev sind, so emotional wurde dann schließlich auch die Übergabe des Kulturpreises an die junge Dokumentarfilmerin. Mit drei Filmausschnitten aus den Filmen „Nadeschda“, „Clowns-Elegie“ und „Wie im Himmel so auf Erden“ wurden die Gäste in die Arbeit von Daria Kuschev eingeführt. Die Ausschnitte belegten die Aussage der Jury, nach der Kuschev mit ihren Filmen Momente erzeugt, die man nicht vergisst. Christine Haupt (Filmproduzentin und Förderreferentin beim Film Fernseh Fond Bayern) ging in ihrer Laudatio darauf ein, dass Daria Kuschev über die Fähigkeit verfügt, die Menschen in ihrem Wesen zu erkennen, sie zu zeigen, ohne sie aus- und bloßzustellen. Sie verfüge über ein hohes Einfühlungsvermögen, das ihr den Zugang zu Menschen und Situationen verschafft, wie man es nur selten finde könne. In Ihren Dankesworten konnte Daria Kuschev die Tränen nicht zurückhalten. „Es ist heute ein unglaublicher Moment für mich“, so die Preisträgerin. Der Kulturpreis würde ihr Ansporn für ihre weitere Arbeit geben und sei ihr unglaublich wichtig. Sie verbinde damit nun den Auftrag, ihren nicht immer ganz leichten Weg als Dokumentarfilmerin für schwierige Themen/Schicksale weiterzugehen.

Die Preisverleihung wurde musikalisch von der jungen Band „Yellow Box“ umrahmt. Mit ihren selbst komponierten und getexteten Liedern begeisterten Mara und Tim das Publikum. Barbara Beck, der Kulturbeauftragten des Landratsamtes, ist es immer wichtig, die Preisverleihung auch als Plattform für junge aufstrebende Musiker zur Verfügung zu stellen. Das ist offensichtlich gut gelungen, am Ende des Abends hatten die jungen Musiker einige Auftrittsanfragen im Gepäck.

Am 15. Juli trat die Jury zur Vergabe der Kulturpreise zusammen. Der Jury gehörten an: Landrat Stefan Frey, je ein Vertreter der Kreistagsfraktionen, Kreisheimatpfleger Manfred Schulz, Barbara Beck als Kulturbeauftragte des Landratsamtes sowie Katja Kraft, Rudolf Scheutle und Matthias Helwig als Fachjuroren. Die Fachjuroren hatten sich schon im Vorfeld intensiv mit den eingereichten Vorschlägen und Bewerbungen befasst. Katja Kraft ist Redakteurin im Feuilleton des Münchner Merkur, Rudolf Scheutle ist der stellvertretende Leiter der Sammlung „Fotografie“ des Münchner Stadtmuseums und Matthias Helwig ist der Betreiber der Breitwandkinos im Landkreis, Veranstalter des Fünf Seen Filmfestival.

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Gilching – Riesenaufregung gab es am Dienstagabend, 14. Mai, in Gilching. Anrufer hatten gegen 21.30 Uhr über den Polizeinotruf mitgeteilt, dass ein laut schreiender und randalierender Mann vom Bahnhof Gilching die Pollinger Straße in Richtung Karolinger Straße gehe.

Gilching - Das so genannte Kunstwerk aus der Werkstatt des italienischen Künstlers Antonio Fiengo im Ortszentrum von Gilching sorgte bisher mehr für Verdruss als dass es gelobt wurde.

Olching – Nach intensiver Auswertung hat das Team der Wirtschaftsförderung die Gewinner der Messe der Jungunternehmer ermittelt. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen der FFB-Schau in Olching statt.

Landkreis – Elisabeth Göpfert vom BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN), Projektmanagerin Kreisgruppe Dachau / Projekt Niedermoorverbund Dachauer-Freisinger-Erdinger Moos, berichtet über das Schicksal des einzigartigen Großen Brachvogels.

Puchheim – Am 8. Mai wurde im Haus der Begegnung in Puchheim die neue Außenstelle des Pflegestützpunkts des Landkreises Fürstenfeldbruck mit einem kleinen Frühstück feierlich eröffnet.

Fürstenfeldbruck – Viel öffentliche Kritik hatte es im Vorfeld an der Gestaltung des neuen südlichen Viehmarktplatzes gegeben, der nun am Nachmittag des 10. Mai bis in die Abendstunden mit einem kleinen Bürgerfest offiziell eröffnet wurde.

Landkreis – Zum 80. Mal jährte sich am 8. Mai das Ende des Zweiten Weltkriegs. Mehrere Städte und Gemeinden wie Emmering, Fürstenfeldbruck, Gröbenzell oder Puchheim riefen dies mit verschiedenen Veranstaltungen ins Gedächtnis.

Olching – Am Olchinger See ist die Sanierung und Umgestaltung des nordöstlichen Seeufers abgeschlossen. Dort wurde der alte Betoneinstieg mit Weg in den See abgerissen, der Uferbereich wurde naturnah gestaltet und in einen Sandstrand umgewandelt und der Weg wurde weiter weg vom See verlegt, um eine ansprechendere und sicherere Liegewiese zu erhalten.