Zu einer überraschenden Wende kam es in der jüngsten Ratssitzung in Gilching. Nachdem das Konzept für sozialen Wohnraum am Bahnhof Gilching-Argelsried präsentiert wurde, legte die Mehrheit des Gremiums ein Veto ein.  Beschlossen worden war im Oktober 2017, zwischen der alten Sägewerksvilla an der Pollinger Straße und dem Bahnhofs-Areal bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Zu einer überraschenden Wende kam es in der jüngsten Ratssitzung in Gilching.
LeLe

Gilching – Zu einer überraschenden Wende kam es in der jüngsten Ratssitzung in Gilching. Nachdem das Konzept für sozialen Wohnraum am Bahnhof Gilching-Argelsried präsentiert wurde, legte die Mehrheit des Gremiums ein Veto ein.  Beschlossen worden war im Oktober 2017, zwischen der alten Sägewerksvilla an der Pollinger Straße und dem Bahnhofs-Areal bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Voraussetzung war der Erhalt der historischen Villa sowie des Baumbestandes. Für Überraschung sorgte Judith Praxenthaler vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München. Der Verband war beauftragt worden, das VgV-Verfahren (Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge) für Planungsleistungen durchzuführen. Um das Verfahren auf den Weg zu bringen, braucht es Planungs-Vorgaben. Und mit diesen konnte sich das Gremium nicht anfreunden.

Praxenthaler erklärte, dass sich nach Prüfung des Areals herausgestellt hat: „Das Erdgeschoss ist für Wohnungen ungeeignet, da am Bahnhofsplatz viele Passanten unterwegs sind und diese direkt in die Fenster zu den Wohnzimmern reinschauen könnten.“ Vielmehr regte sie an, im Erdgeschoss eine Kinderkrippe mit zwei Gruppen und mit je 12 Kindern unterzubringen. Oberhalb der Einrichtung wäre dann noch Raum für zehn Wohnungen mit einer Größe von 40 und 90 Quadratmetern. Entsetzte Gesichter im Gremium. Diese Planung sei eine Farce und „schlage dem Fass den Boden“ aus, schimpfte unter anderem Thomas Reich (FW). „Ziel war, so viel als möglich günstigen Wohnraum zu schaffen und jetzt sind es gerade einmal zehn Wohnungen. Das kann’s nicht sein.“ Reich stellte Antrag, das Konzept von Grund auf neu zu überdenken – auch unter der Prämisse, die alte Villa zugunsten günstigen Wohnraums zu opfern.

Für Bauamtsleiter Max Huber nicht nachvollziehbar. Er mahnte, aufzupassen, damit Gilching nicht zu einem „gesichtslosen Ort“ werde, indem man historische Gebäude und Bäume opfere, die über Jahrzehnte Bestand im Ortszentrum waren. „Die Räume bieten sich hervorragend für eine Kindereinrichtung an, weil rückwärtig der Garten der Villa Platz zum Spielen bietet. Außerdem könnten die Wohnungen für Mitarbeiter in unseren Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden.“ Dass auf dem „Filetgrundstück“ Raum für bis zu 30 Wohnungen sei, mahnte wiederum Paul Vogl (CSU). Dorothea Heutelbach (CSU) bezweifelte zudem, dass die Villa aus den 20iger Jahren erhaltenswert sei. „Soviel ich weiß, die ist sie von schlechter Bauqualität.“ Mehrheitlich wurde letztendlich beschlossen, die Planungen neu aufzurollen.“ LeLe   

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Landkreis – Es ist der zweite Teil einer Spendenübergabe an den Gemeinnützigen Verein zur Förderung von Hilfeleitungen für die Bevölkerung im afrikanischen Liberia. Vor einigen Monaten konnte Kreisrat Gottfried Obermair (r.) ausgediente Trikots vom SC Malching an den Thomas Böhner (l.), dem Vorsitzenden des Fördervereins übergeben.

Fürstenfeldbruck – In Kooperation mit der Stadt Fürstenfeldbruck haben die Stadtwerke Fürstenfeldbruck eine Elektroladesäule am Parkplatz vom Pucher Meer installiert und in Betrieb genommen. Ab sofort können Besucher des Naherholungsgebiets ihr Elektrofahrzeug beim Aufenthalt laden.

Landkreis – Dass im Ampermoos der Große Brachvogel wieder heimisch geworden ist, Streuwiesen als Oasen der Artenvielfalt erhalten bleiben und Gemeinden bei der Entwicklung von Ausgleichsflächen unterstützt werden, all das ist unter anderem einem gemeinnützigen Verein zu verdanken: dem Landschaftspflegeverband (LPV) Fürstenfeldbruck.

Überacker – Ein mulmiges Gefühl hatte Allianz der Tier- und Naturfreunde-Mitarbeiterin Andrea Plabst, als sie bei Dienstbeginn auf dem Spendentisch einen fest mit Panzertape zugeklebten Karton fand. Ein Blick ins Innere bestätigte die schlimme Vermutung: Eine Katzenmutter wurde hier mit ihren fünf Wochen alten Katzenbabies ausgesetzt!

Fürstenfeldbruck – Das Brucker Thema schlechthin, das alle schon seit Jahrzehnten in Atem hält, nähert sich offensichtlich nun einem Ziel. In der jüngsten Stadtratssitzung am 27. Mai konnten endlich die Weichen gestellt werden bezüglich der Verlegung der B2.

Fürstenfeldbruck – „Lilli“ ist wieder daheim. „Lilli“ ist allerdings keine Frau oder eine Katze, die auf Abwegen war, sondern ein Konstrukt aus Stahl, das mit stabilen Erdschrauben im Gerblkellerpark zwischen Maisacher Straße und Augsburger Straße verankert ist.

Gilching – „Ein Klavier, ein Klavier…!“, der Jubelruf, den Julieta Craciunescu losließ, als sie von der Spende erfuhr, könnte durchaus aus Loriots Sketch stammen. Für die Musiklehrerin (Violine, Viola) der Musikschule Gilching ging ein Traum in Erfüllung.

Gilching – „Was lange währt, wird meistens gut“, lautet ein Sprichwort, das sich selten bewahrheitet. Im Falle Trinkwasserbrunnen für die Gemeinde Gilching jedoch hat sich die Wartezeit von gut einem Jahr gelohnt. „Ja, wir sind ja schon froh, dass jetzt der erste Brunnen am Marktplatz installiert wurde“, erklärte Harald Schwab.