Irgendwie gehört der Zirkus „King“ der Familie Kaiser auf einer Wiese an der Frühlingsstraße mittlerweile zum Gilchinger Ortsbild. Wie berichtet, mussten Mitte März wegen Corona noch vor Start des Gastspiels sämtliche Vorstellungen ersatzlos gestrichen werden. Seither fehlen Einnahmen, um unter anderem Futter für die Tiere zu kaufen.
Null Corona-Frust: Artur Kaiser (von links), Melander Holzapfel und Mathias Köhler
LeLe

Gilching – Irgendwie gehört der Zirkus „King“ der Familie Kaiser auf einer Wiese an der Frühlingsstraße mittlerweile zum Gilchinger Ortsbild. Wie berichtet, mussten Mitte März wegen Corona noch vor Start des Gastspiels sämtliche Vorstellungen ersatzlos gestrichen werden. Seither fehlen Einnahmen, um unter anderem Futter für die Tiere zu kaufen. Ja, wären da nicht die vielen Menschen in Gilching und aus der Region, die seither kräftig dazu beitragen, dass die Zirkusfamilie samt Tieren überleben kann. Außer Geld wurden bisher ausreichend Heu, Salzsteine, Gemüse, Obst, Hobelspäne und für die drei Kinder Süßigkeiten und vieles mehr gespendet. „Wir sind so dankbar dafür und hoffen, dass wir uns schon bald mit einer Sondervorstellung revanchieren können“, sagte Zirkusdirektor Artur Kaiser. Für Überraschung sorgten zudem die Graffiti-Künstler Melander Holzapfel, Künstlername „Lando“, aus Gilching und Matthias Kohler, genannt „Loomit“, aus München. Sie boten an, die in die Jahre gekommenen Zirkuswägen aufzuhübschen. Unter dem Motto „Bunte Aktion gegen den Corona-Frust“ bemalten sie am Mittwoch die Flächen mit Zirkusrelevanten Motiven. Beide Künstler können sich die Benefiz-Aktion leisten. „Wir sind mit Arbeit ausgelastet und verdienen gut“, betonte Holzapfel.

Der gelernte Einzelhandelskaufmann gründete 1987 eine Werbeagentur, spezialisierte sich auf Graffitidesign, gründete 1999 die erste Graffiti-Agentur und arbeitet seither viel und gerne mit „Loomit“, alias Mathias Köhler, zusammen. Der 52Jährige erlangte Berühmtheit, weil er anno 1985 mit weiteren Mitstreitern den Geltendorfer Zug komplett besprühte. Die Folge war ein Gerichtsverfahren sowie der Start einer Bilderbuchkarriere. Unter anderem wurde „Loomit“ für seine außergewöhnlichen Werke der Schwabinger Kunstpreis verliehen. „Loomit war schon immer mein großes Vorbild. Mich freut, dass ich heute mit ihm zusammenarbeiten darf“, sagt Holzapfel. Unter Vorsitz des Gilchingers wurde 2018 außerdem der Verein zur „Förderung urbaner Kunst“ gegründet, Loomit gehört mit zur Vorstandschaft, der sich die Förderung sozialer Projekte auf die Fahne geschrieben hat. Dazu gehört auch die Verschönerung von Zirkuswägen. Ein Beispiel professioneller Graffiti-Kunst ist ab sofort auf der Wiese an der Frühlingsstraße zu sehen. Von den Wägen herab grüßen jeweils ein gespraytes Kamel, ein Bison, ein Watusi-Rind, ein Esel sowie ein bunter Clown. Für Kaiser und seine Familie, aber auch für die vielen Zaungäste sowie die leibhaftigen Zirkustiere, die in gebührendem Abstand den Künstlern über die Schulter schauten, ein einmaliges Erlebnis. LeLe

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Fürstenfeldbruck – Ende September hat ein neues Semester des Studiengangs Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule in Puch gestartet. In diesem Jahr haben sich 18 Studierende für diese praxisnahe Weiterbildung entschieden und stellen sich den theoretischen und praktischen Unterrichtsfächern in der Hauswirtschaftsschule.

Alling – Im Obermoos, entlang des Spazierweges bei der „Alten Baumschule“ müssen Weiden gefällt werden. Sie haben ihr Lebensalter erreicht, die Kronen sterben ab. Das Totholz droht von hoch oben herabzufallen und ist eine Gefahr für Leib und Leben. Die Baumfällarbeiten starten am Mittwoch, 16. Oktober.

Fürstenfeldbruck – Landrat Thomas Karmasin hat am 10. Oktober die 22. Kunstausstellung des Landkreises Fürstenfeldbruck eröffnet. 29 Künstler stellen in den kommenden zwei Wochen Werke verschiedenster Kunstrichtungen im Kunsthaus Fürstenfeldbruck aus. Auch die Kompositionen der diesjährigen Träger des Kunst- und Förderpreises des Landkreises sind dort zu sehen.

Fürstenfeldbruck – Die Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck startet ein neues Projekt, das berührt und bewegt: Ein Lieferdienst für Senioren, die nicht selbst zur Tafel kommen können.

Landkreis – Noch bis Donnerstag, 9. Oktober läuft die öffentliche Wahl zum Vogel des Jahres 2026, ausgelobt von NABU und LBV. Unter den fünf gefiederten Kandidaten liegt dem LBV Fürstenfeldbruck besonders die Schleiereule am Herzen. Das hängt nicht nur mit ihrem herzförmigen Gesicht zusammen.

Fürstenfeldbruck – Neben dem P+R-Parkplatz an der Oskar-von-Miller-Straße gibt es nun 112 neue, überdachte und beleuchtete Fahrradstellplätze in Doppelstockanlagen. Es können Pedelecs oder Fahrräder mit einem Gewicht von bis zu 25 Kilogramm auch in den oberen Stellplätzen untergebracht werden. Eine Gasdruckfeder erleichtert das Anheben.

Gilching – Das Jahr über streicht Christian Mühlbauer bekanntlich durch Gilchings Flur, um pünktlich im Herbst den Fotokalender fürs nächste Jahr zu präsentieren.

Gilching – Es gibt Berufe, da findet man schwer geeignete Mitarbeiter, insbesondere dann, wenn es keine richtige Beschreibung für die Tätigkeit gibt. Felix Kaiser geht innerhalb des Sozialdienstes Gilching so einer Beschäftigung nach – und, er liebt das, was er tut.