Landkreis – Mit 52,5 Prozent verteidigte Thomas Karmasin (CSU) bei den Kommunalwahlen am vergangenen Sonntag sein Amt als Landrat bereits im ersten Wahlgang erfolgreich. Damit hatte der 57-jährige in Eichenau wohnende Landrat, der nunmehr in seine fünfte Amtszeit geht, selbst nicht unbedingt gerechnet. Aufgrund der Anzahl der Herausforderer hatte auch er befürchtet, in eine Stichwahl gehen zu müssen.
Das war auch das erklärte Ziel seiner Herausforderer. Doch der 1996 erstmals zum Landrat gewählte Jurist setzte sich recht unspektakulär auch diesmal gegen sechs Herausforderer durch. Schon frühzeitig bahnte sich der Erfolg für den amtierenden Landrat an, obwohl er bis zur Feststellung des Endergebnisses nichts von Glückwünschen wissen wollte. „Noch ist nichts entschieden“, sagte er, als er kurz vor 20 Uhr die Stufen im Landratsamt zur kleinen Wahlveranstaltung hochstieg, obwohl die zu diesem Zeitpunkt über die Leinwand flimmernde Hochrechnung die 50 Prozent längst überschritten hatte.
Während sich Jan Halbauer (Grüne) mit 21,8 Prozent über ein historisches Ergebnis für seine Partei trösten konnte, zeigte sich Christoph Maier (SPD) über seine 8,0 Prozent enttäuscht. Die SPD stürzte weiter ab und hat im Landkreis einen Verlust von 14,8 Prozent zu verschmerzen. Dabei hatten Halbauer (Grüne) und Maier insgeheim gehofft, Karmasin in die Stichwahl zwingen zu können.
Noch vor dem SPD-Kandidaten schaffte Kottgeiserings Noch-Bürgermeisterin Sandra Meissner (FW) mit 10,4 Prozent Platz drei, während Ulrich Bode (FDP) auch im dritten Anlauf mit 2,8 Prozent unter drei Prozent blieb, ebenso wie Christian Holdt (ÖDP). Die erstmals im Landkreis mit Ernestine Martin-Köppl eine Landrats-Kandidatin stellende Partei Die Linke schaffte 1,6 Prozent.
Nach einer rauschenden Wahlparty war allerdings niemandem diesmal zumute. Nachdem in den vergangenen Jahren stets ein öffentlicher Wahlabend in der Kreisbehörde stattfand, wurde diese wegen des Corona-Virus gecancelt und eine Wahlveranstaltung nur mit Medienvertretern und einigen geladenen Gästen ausgerichtet. So fanden sich von Karmasins Herausforderern lediglich Christoph Maier und Ernestine Martin-Köppl ein. Später tauchten noch der neu gewählte Türkenfelder Bürgermeister Emanuel Staffler (CSU) und Germerings wiedergewählter Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) im kleinen Sitzungssaal auf. „Natürlich stimmt einen das schon ein wenig traurig, zumal wenn man der Gewinner ist“, meinte Karmasin, als er mit Vize-Landrätin Martina Drechsler (CSU) und Landtagsabgeordneten Benjamin Miskowitsch auf den Sieg anstieß.
Dieter Metzler