„Ich bin sehr glücklich, dass wir nach drei Jahren Pandemie wieder einen Som-merempfang durchführen können“, begrüßte Brucks Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer am Donnerstagabend rund 120 Gäste im Churfürstensaal der Polizeifachhochschule. Der Sommerempfang hat sich längst zu einer Plattform für den Austausch zwischen Handwerk, Politik, Wirtschaft und Banken in der Kreisstadt etabliert.
Der Sommerempfang hat sich längst zu einer Plattform für den Austausch zwi-schen Handwerk, Politik, Wirtschaft und Banken in der Kreisstadt etabliert.
Dieter Metzler

Fürstenfeldbruck – „Ich bin sehr glücklich, dass wir nach drei Jahren Pandemie wieder einen Sommerempfang durchführen können“, begrüßte Brucks Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer am Donnerstagabend rund 120 Gäste im Churfürstensaal der Polizeifachhochschule. Der Sommerempfang hat sich längst zu einer Plattform für den Austausch zwischen Handwerk, Politik, Wirtschaft und Banken in der Kreisstadt etabliert. Festrednerin war die Vizepräsidentin der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Carola Greiner-Bezdeka.

Mit den bekannten Worten „Das Handwerk hat goldenen Boden“ eröffnete Höfelsauer seine Rede. Ihm werde allerdings angst und bange werde, wenn er die momentane Entwicklung verfolge. „Erst Corona, dann der Ukrainekrieg, verbunden mit Lieferengpässen, hohen Energiepreisen, Inflation und Facharbeitermangel, wo führt das hin?“  Das Handwerk, die Säule der Wirtschaft und der soziale Stabilisator geraten immer mehr in Gefahr. Das Handwerk müsse sich diesen Herausforderungen stellen, vor allem aber, sich mit der Jugend engagieren, ging Höfelsauer auf den heuer eingeführten „Tag des Handwerks“ ein. Auch ärgere ihn, wenn die Politik öffentlich von handwerklichen Fehlern spreche. „Handwerker machen keine Fehler“, so Höfelsauer, „und wenn, dann müssen sie persönlich dafür geradestehen, was in der Politik oft sehr hilfreich wäre.“ Die Brucker Kreishandwerkerschaft besteht aus fünf Innungen mit insgesamt 170 Betrieben. Sorgen mache er sich aber, dass heuer erst 13 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden. „Im Jahre 2020 waren es noch 85, 2021 75 und vergangenes Jahr 65“, so Höfelsauer.

„Nächste Woche darf es keine Krise geben, denn mein Terminkalender ist schon voll“, zitierte Festrednerin Greiner-Bezdeka den ehemaligen amerikanischen Außenminister Henry Kissinger. „Seien Sie stolz, dass Sie mit ihren Firmen und Mitarbeitern alles so bravourös geschafft haben“, meinte die Vizepräsidentin der Handwerkskammer rückblickend auf die von Höfelsauer zuvor erwähnten Krisen.   Sie lobte die Unternehmen, die in der schwierigen Zeit keine Ängste nach außen getragen haben, sondern einfach weitergearbeitet haben, viel unternehmerische Flexibilität gezeigt, Corona-Maßnahmen umgesetzt ohne groß drüber zu meckern. „Es hat sicherlich viele schlaflose Nächte gekostet.“ Die Lage beruhigt sich etwas, aber das Beschäftigungsniveau werde nur schwer zu halten sein, befürchtet Greiner-Bezdeka. „Wollen wir nur hoffen, dass dieser Wahnsinn nicht täglich weiter wächst.“

Jeder vierte Handwerksbetrieb werde zum einen durch den Fachkräftemangel in seiner Entwicklung gebremst, aber noch mehr in seinem Bestehen, was noch schlimmer sei. Durch den Akademisierungswahnsinn würden dem Handwerk zusätzliche Arbeitskräfte verloren gehen. Die Handwerkskammer habe viele Kampagnen imitiert, ging die Vizepräsidentin auf den von der Bayerischen Staatsregierung verpflichtend eingeführten „Tag des Handwerks“ ein. „Das ist ein sehr wertvolles Instrument für den handwerklichen Nachwuchs“, stellte sie heraus und lobte Höfelsauer. „Sie haben diesen Tag des Handwerks ideal umgesetzt. Dafür danke ich Ihnen im Namen der Handwerkskammer. Wir werden auf Sie als Ideengeber sicherlich im kommenden Jahr zukommen. Man sieht, die Politik kann und will uns unterstützen.“

Ehrungen:

Friseurin Gisela Held (Olching) Ehrenurkunde für langjährige Tätigkeit in der Handwerksorganisation; Zimmerermeister Wolfgang Weigl (Adelshofen) Silberne Ehrennadel und Urkunde für 30 Jahre Engagement im Zimmererhandwerk; Johann Bader (Vogach) Goldener Meisterbrief und Silberne Ehrennadel für langjährige Tätigkeit im Handwerk; Dieter Granzner (Olching) für 30 Jahre treue Mitarbeit im Friseur-salon von Edith Smolinski;  Thomas Michael Bömmel (Olching) für 50-jähirges Betriebsjubiläum; Friseurin Gabriele Liebl (Germering) Goldener Meisterbrief für 35-jährige Tätigkeit im Friseur-Handwerk; Friseurmeister Enrico Rizzo (Puchheim) Goldener Meisterbrief für langjährige Tätigkeit im Friseur-Handwerk; Schreinermeister Michael Brugglehner (Jesenwang) Goldener Meisterbrief und Ehrenurkunde für 151-jähriges Bestehen des Familienbetriebs; Schreinerei Klaus Leyrer (Alling) Goldener Meisterbrief und Ehrenurkunde für 40-jähriges Betriebsbestehen; Andreas Meisner, Uwe Bauert und Conrad Hermann (Alling) für langjährige Treue zum Schreinerbetrieb Leyrer; Bauunternehmer Thomas Vilgertshofer (Alling) für 60 Jahre Betriebsjubiläum. dm

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