Die Organisatorin Elisabeth Carr weiß nur zu gut, in welcher Art und Weise man junge Menschen für Kunst und Kultur begeistern kann
Johanna Schlüter
Landkreis Starnberg - Die „Juni Spiele schön jung“ waren in den ersten beiden Jahren ein so guter Erfolg, dass sie nun auch im dritten Jahr junge Künstler mit dem Publikum verknüpfen. Ein Glücksfall für den Landkreis, denn die Organisatorin Elisabeth Carr, selbst Mutter von sechs Kindern, weiß nur zu gut, in welchen Dosen und in welcher Art und Weise man junge Menschen für Kunst und Kultur begeistern kann. An sechs Tagen (von 18. bis 30. Juni) und sieben zauberhaften Orten am Starnberger See lassen junge Künstlerinnen und Künstler Funken sprühen mit Musik, Poesie und Bildender Kunst und zeigen, was sie können und was sie bewegt.

Da ist zum einen wieder einer dieser Kunstgriffe von Carr, der Kunst und Therapie verknüpft: Einen jungen, wilden und in der Szene bekannten Münchner Street-Art-Künstler zusammenzubringen mit jungen Patienten der Heckscher Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Berg-Rottmannshöhe: Über einen Zeitraum von zwei Wochen tauschen sich die Jugendlichen mit Martin Blumöhr aus und malen mit seiner Hilfe ihre Träume und Visionen an die Wand des Klinikfoyers. Finissage der „Flos Animae“ ist am Freitag, 30. Juni, 14 Uhr, Rottmannshöhe, Berg. Oh Well! heißt es hingegen am Sonntag, 18. Juni, 16 Uhr, in der Alten Volksschule, Traubinger Str. 2, Andechs-Machtlfing mit den Sprösslingen „TwoWell“, Maria und Matthias Well, aus der bekannten Well-Familie. Sie packen Cello und Violine aus. Weiter geht´s mit dem geheimnisvollen Titel „Can she excuse my wrongs“: Der coole, wandlungsreiche Johannes Öllinger gibt leidenschaftliche Gitarrenmusik und Lieder von der Renaissance bis heute von Baden Powell, Leonard Cohen, Cat Stevens oder Revolverheld zum Besten (Mittwoch, 21. Juni, 18 Uhr, Roseninsel im Starnberger See, Ablegestelle Feldafinger Park). Ko Bylanzky mit seinem Poetry Slam, great and young, ist eine Legende – gehört er doch zu den bekanntesten modernen deutschen Poeten der Slam-Szene. Erleben können wir ihn in Starnberg, am Samstag, 24. Juni, 20 Uhr, Stadtbücherei, Hauptstraße 10. Einen Workshop für junge Poeten aus Starnberg und Umgebung gibt es als Vorgeschmack am Vortag, Freitag, 23. Juni, 13 Uhr, ebenfalls in der Stadtbücherei.

Jedes Kind kennt Sissi und Ludwig, Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn und König Ludwig II. von Bayern. Beide waren auf engste mit dem Starnberger See verbunden, Sissi ganz besonders mit Feldafing, wo sie viele Sommer lang im heutigen Hotel „Kaiserin Elisabeth“ residierte. Die nahe Katholische Kirche wird sie oft besucht haben – diese bietet den perfekten Kunstraum für Fragen, die Kinder interessieren. Der Schauspieler Stefan Wilkening liest aus dem neuen Buch von Claudia Wagner „König & Kaiserin auf kleinem Fuß“. Michael Gottfried und Florian Wagner untermalen die Lesung musikalisch (Sonntag, 25. Juni, 11.30 Uhr,  Kath. Kirche St. Peter und Paul, Kirchplatz 10, Feldafing). Einer der schönsten Kunsträume am Starnberger See ist wohl die katholische Kirche St. Josef in Starnberg, etwas versteckt an der Seite des Schlossbergs gelegen und eher Eingeweihten als Touristen vertraut. Wie man ihn kunsthistorisch für heutige Jugendliche erfahrbar machen kann, zeigt die junge, in Tutzing aufgewachsene Kunsthistorikerin Ella Beaucamp. Das Bläserquartett „Summa cum Gaudae“ unterstützt sie dabei, Rokoko in seiner verspieltesten Form zu präsentieren, am Mittwoch, 28. Juni, 19 Uhr, Kath. Kirche St. Josef, Schlossbergstraße 12, Starnberg.

Die grandiose Final Party findet schließlich statt am Freitag, 30. Juni nach der Finissage mit den jugendlichen Patienten der Klinik Rottmannshöhe. Der Starnberger Singer/Songwriter Luis Bandomer performt im legendären „Waldkeller Mühltal“. Unter dem Namen „Choices“ singt er vom jugendlichen Leben zwischen Leichtigkeit und Abgründen in Räumen, in denen alles Mögliche und Unmögliche möglich ist. Im Anschluss tritt der von „Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.“ initiierte Chor „Stimm(ungs)macher, K.O.M.M. Mit!“ auf (Freitag, 30. Juni, 20 Uhr, Ehemaliges „Forsthaus Mühltal“, Mühltal 124, Starnberg).  red
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Gilching – Relativ jung an Jahren ist der neu gegründete Verein „für Bildung und Freizeit von Kindern und Jugendlichen“ wie auch die jugendlichen Nutzer.

Gilching – Steht man kurz vor dem 65sten Lebensjahr, überlegt oft so manch Bürger, was bleibt, wenn ich mal nicht mehr bin? Diese Gedanken machte sich auch Thomas Sterr aus Gilching. Da er zudem Eigner eines rund 5000 Quadratmeter großen Grundstücks am Steinberg ist, wollte er dessen Verwendung nicht dem Zufall überlassen.

Fürstenfeldbruck – In einem Pressegespräch informierten Arnold Vitez von der Agentur Hendricks & Schwartz, die die Stadt Fürstenfeldbruck bei der Kommunikation zur Zukunft der B2 unterstützt, zusammen mit den Mitarbeiterinnen des städtischen Ressorts Öffentlichkeitsarbeit über den geplanten Bürgerentscheid zur Umwidmung der B2.

Puchheim – Wie fühlt es sich an, wenn man einen Notfallknopf drückt? Und wer spricht dann eigentlich am anderen Ende der Telefonleitung? Dr.

Fürstenfeldbruck – Rund 80 Besucher*innen folgten der Einladung des Vereins Frauen helfen Frauen FFB e.V. (FHF FFB) zu einer besonderen Veranstaltung anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November).

Fürstenfeldbruck – Bei den IHK-Abschlussprüfungen im Winter 2024/2025 und im Sommer 2025 war keiner besser: Zwei Azubis aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck haben in ihrem jeweiligen Beruf das oberbayerische Spitzenergebnis erreicht und haben dafür von der IHK für München und Oberbayern eine Ehrenurkunde erhalten.

Geisenbrunn – Sie sind sozial engagiert und legen selbst Hand an, wenn Not am Mann ist: Der 1908 gegründete Stopselverein. Bei der Jahresversammlung mit Neuwahlen im Restaurant Capra in Geisenbrunn wurde Bernhard Vornehm einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Gedacht wurde auch an das verstorbene Ehrenmitglied Fritz Böhm.

Gilching – Ohne sie läuft nichts: die vielen helfenden Hände der AWO Gilching. Rund 60 engagierte Ehrenamtliche wurden als Dankeschön zu einem geselligen Abend ins Restaurant „Roots“ eingeladen. Zudem nutzte Vorsitzende Xenia Strowitzki die Möglichkeit, auf ein ereignisreiches Jahr zurückzublicken.