
Gröbenzell - Rugby Gröbenzell hat sich nach Hause zurückgezogen. Seit Mitte November ist das Training der Rugby-Abteilung des 1. SC Gröbenzell wieder nur per Videostream möglich, weil die Corona-Regeln es verlangen. Die Sporthalle der Gröbenzeller Ährendfeldschule wartet vergeblich auf das Hallentraining. Und auch das beliebte Beach-Rugby, das im Dezember im Sand von Alpaka Beach in Alling immer einen Jahreshöhepunkt bildet, wird ausfallen müssen.
Aber Mannschaft und Trainer lassen sich nicht unterkriegen: Immer mittwochs und samstags treten Thomas Läuter, Dirk Leinhos und André Martin aus ihren Wohnzimmern vor die Kameras. Sie trainieren die jugendlichen Spielerinnen und Spieler von Rugby Gröbenzell, die sich mit Tablets, Smartphones und Computern in die Videokonferenzen einwählen. „Dieses Angebot bleibt so lang bestehen, bis wir wieder gemeinsam trainieren können“, erklärt Rugby-Abteilungsleiter Thomas Läuter. „Online ist viel möglich. Nicht nur hier in Gröbenzell, sondern auch überregional.“ So bietet beispielsweise der Deutsche Rugby-Verband den Erwerb seiner Trainerlizenzen jetzt auch im Hybrid-Modell an, bei dem viele Bausteine der Ausbildung übers Internet laufen.
Das Ziel der jetzigen Phase ist, die Fitness bei Rugby Gröbenzell trotz gesperrter Trainingsstätten und über die Weihnachtspause zu erhalten. Und auch den Mannschaftsgeist zu stärken, der beim Rugby besonders wichtig ist. „Jetzt ist Zeit zum Zusammenhalten“, erklärt Thomas Läuter. Dafür dienen unter anderem die Liegestütz-Wettbewerbe, bei denen die einzelnen Altersklassen gemeinsam gegen ihre Trainer antreten. Wer wird gewinnen während der Videokonferenz? Die Alten oder die Jungen? Die Gruppe mit den meisten Liegestützen trägt den Sieg davon. Doch das sind längst nicht die einzigen Übungen beim Videotraining. Auch Beine, Bauch und Rücken werden ordentlich trainiert, bevor es an die abschließenden Dehnungsübungen geht. Sogar der Rugby-Ball kommt zum Einsatz, auch wenn er nur ganz vorsichtig durchs Zimmer fliegen darf und meistens nur die Gymnastik unterstützt.
In der zweiten Hälfte des Trainings geht es immer um Taktik, und dann sieht es plötzlich wie eine Schulstunde aus: Trainer Dirk Leinhos steht vor seinem Flipchart und erklärt mit bunten Magneten die Spielzüge, mit denen man sich auf dem Feld durchsetzt. Es werden neue Tricks entwickelt, die im nächsten Jahr zum Einsatz kommen sollen, wenn wieder Spiele gegen anderen Mannschaften möglich sind. Dann kann es passieren, dass plötzlich jemand „Banane“ ruft, oder auch „Orange“ oder „Apfel“. Das sind die Code-Wörter, mit denen ein bestimmter Angriff ausgelöst oder eine Verteidigungslinie geschlossen wird. Alle freuen sich schon auf den Tag, wenn es so weit ist. Wer wissen will, wann es wieder losgeht oder welche Alternativen es bis dahin gibt, schaut am besten auf die Website: www.rugby-groebenzell.de.