Beim gemeinsamen Kochen, Plätzchen backen und Spielen fand ein reger Austausch statt
ak
Puchheim - Ganz unter dem Motto „gemeinsam lernt es sich leichter“ trafen sich letzte Woche 16 mexikanische Abiturienten der Tecnologico de Monterrey Schule, die einen Deutschintensivkurs in München absolvieren und ebenso viele Asylbewerber aus Puchheim, die bereits sehr gute Deutschkenntnisse durch zwei Berufsintegrationsjahre erlangt haben. Beim gemeinsamen Kochen, Plätzchen backen und Spielen fand ein reger Austausch statt, der die trüben Gedanken der Asylbewerber, die unter der stetigen Belastung einer ungeklärten Zukunft und der Enge ihrer Unterkunft leiden, für ein paar Stunden vertrieb. Die Jungen und Mädchen zwischen 18 und 24 Jahren können für uns alle ein Vorbild sein. Schon nach wenigen Minuten spielten Herkunft und Hautfarbe aller Beteiligten keine Rolle mehr, denn Grenzen und Abgrenzung sind in Zeiten der Globalisierung vor allem für junge Menschen undenkbar geworden. Interkultureller Austausch und das Lernen von Menschen anderer Herkunft ist heute ein fester Bestandteil ihres Lebens.
 
Dennoch hätte der Gegensatz zwischen Abiturienten einer mexikanischen Privatschule und jungen Menschen, die mit einem Ausbildungs- und Arbeitsverbot konfrontiert sind, nicht deutlicher sein können. Betrachtet man die Fakten, so werden mit Steuergeldern umfangreiche Schulungen der Asylbewerber finanziert, die sie auf das Erlernen eines Berufs vorbereiten sollen. Jedoch erhält der Großteil der erfolgreichen Berufsschüler keine Genehmigung für eine Ausbildung. Dies wiederspricht jeder Vernunft und bedeutet für Deutschland den Verlust eigentlich benötigter Arbeitnehmer im Handwerks- und Sozialwesen. Zusätzlich würde die Möglichkeit auf eine Ausbildung den Asylbewerbern die in Deutschland keine Zukunft finden, aber dennoch einige Jahre hier verbringen werden, eine Zukunftsperspektive in ihrem Heimatland nach ihrer Rückkehr bieten.

Verena Mitschke, Master of Science in Development Studies, die bereits eineinhalb Jahre auf dem afrikanischen Kontinent gearbeitet hat, sieht das Ausbildungs- und Arbeitsverbot für Asylbewerber kritisch. Ihrer Meinung nach sollte es Asylbewerbern erlaubt sein, einer Ausbildung beziehungsweise Arbeit nachzugehen, um entsprechende fachliche Erfahrung zu sammeln, die in Entwicklungsländern dringend benötigt wird. Nicht nur können rückkehrende Asylbewerber so ihre Chance auf ein Leben in Würde und finanzieller Stabilität verbessern, sondern ebenfalls ihr Wissen weitergeben, um den Menschen in ihrem Heimatland zu helfen. Auch für internationale Organisationen, die sich der Zusammenarbeit mit benachteiligten Ländern widmen, würden Ansprechpartner im Zielland eine enorme Erleichterung bedeuten. Diese kennen ihr Land und seine Gegebenheiten, sowie die Leute und deren Bedürfnisse. Dies würde die Entwicklungszusammenarbeit erleichtern, da Fachkräfte nicht nur als Übersetzer, sondern ebenfalls als Schnittstelle zwischen den Kulturen fungieren können. Für viele Länder, wie zum Beispiel die demokratische Republik Kongo, wäre die Zusammenarbeit mit einem Deutsch sprechenden Kongolesen, der in Deutschland eine Ausbildung genossen hat, für viele Förderprogramme eine wichtige Brücke.
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