Evi Bauer vom Schmankerl-Eck bangt um ihre Existenz ihrer Imbissbude in der Wesslinger Straße in Gilching
Lele
Gilching – Wer kennt es nicht, das "Schmankerl-Eck" an der Weßlinger Straße in Gilching. Viele Stammkunden und auch Gelegenheitsgäste schätzen die gemütliche Atmosphäre aber auch die gute Küche von Evi Bauer. Nun hängt ihre Existenz am seidenen Faden. Weil sie versäumte, vor fünf Jahren eine Tektur nachzureichen, verfügt sie über keinen genehmigten Bauantrag.

Evi Bauer sitzt die Angst im Nacken. Wenn alles schiefläuft, verliert sie ihre mühsam aufgebaute Existenz als Betreiberin einer Imbisstube an der Weßlinger Straße in Gilching. Und dies nur, weil sie vor fünf Jahren versäumte, dem Kreisbauamt eine Tektur nachzureichen.  „Für mich war alles in Ordnung“, erzählt Evi Bauer. Die Genehmigung für den Container an der Weßlinger Straße und für den Betrieb einer Imbissstube liegt seit 2012 vor. Die 52-Jährige jedoch hatte übersehen, dass sie sich beim Aufstellen der Container nicht exakt an den eingereichten Plänen orientiert hatte, weshalb die Baugenehmigung mit dem Hinweis versehen wurde, eine Tektur nachzureichen. „Ich hatte doch keine Ahnung, was eine Tektur ist. Und es hat auch nie mehr jemand nachgefragt“, bedauert Bauer. Bis zu dem Zeitpunkt, als die gebürtige Münchnerin einen Antrag auf Erweiterung von derzeit 18 auf 42 Quadratmeter beantragte. „Ich habe sehr viele Kunden und Stammgäste aus dem Handwerker- und Baubereich, aber auch viele Lkw-Fahrer. Bei mir können sie alle mit dreckigen Stiefeln ihr Mittagessen einnehmen. Ich koche auch täglich frisch. Der Betrieb wird zunehmen, sobald mit dem Bau der Westumgehung begonnen wird, die ja direkt an meinem Imbiss vorbeiführt.“ Im Bauausschuss Gilching wurde die Erweiterung am 17. Juli einstimmig verabschiedet. Damit, dachte sich die emsige Geschäftsfrau, sind die Formalitäten erledigt. Um keine Zeit zu verlieren, bestellte sie die Erweiterungs-Container, die für sie maßgebaut wurden. Lieferung in diesem Monat. Die neuen Container jedoch wird sie voraussichtlich auf lange Zeit einlagern müssen. Denn aufgrund des Erweiterungs-Antrages hat das Landratsamt festgestellt, dass zum einen die Tektur fehlt und somit der genehmigte Bauantrag hinfällig ist. Andererseits eine Erweiterung im Außenbereich nicht genehmigungsfähig ist. Gleichwohl es am Standort „Schmankerl-Eck“ nur wenige Nachbarn gibt. Die Betreiber des Getränkemarkts, der Autowerkstatt und eines Yogastudios aber haben nichts gegen die Erweiterung, weiß Bauer. „Das zählt leider nicht“, sagte Stefan Diebl, Pressesprecher des Landratsamtes Starnberg, auf Anfrage. „Im Moment nämlich hat Frau Bauer keine gültige Baugenehmigung. Das Beste wäre, wenn sie mit der Gemeinde redet und diese einen Bebauungsplan aufstellt. Die Rechtslage ist leider eindeutig.“ Für Max Huber vom Bauamt Gilching eine verzwickte Situation. „Wir können da draußen keinen Bebauungsplan aufstellen. Das würde außerdem viel zu lange dauern. Hier müssten wir gemeinsam mit dem Landratsamt an einer humanitären Lösung arbeiten. Furchtbar wäre, wenn dieser fleißigen Frau ihre Existenz genommen würde. Auch wenn sie mit dem Containerkauf vorschnell gehandelt hat.“ Diebl wiederum hat bereits signalisiert, dass das Verfahren ruht und erst einmal die Gespräche mit den zuständigen Stellen abgewartet werden. LeLe
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Gilching/Seoul – Als bekennender Technik-Enthusiast war ein Besuch im Herzen von Samsung in Seoul ein lang gehegter Traum, betont Matthias Vilsmayer, Geschäftsführer bei „blueants Süd“ in Gilching. Der Traum ging in Erfüllung.

Fürstenfeldbruck / München – Seit nunmehr zehn Jahren gibt es die IHK AusbildungsScouts. Das sind Azubis aus IHK-Ausbildungsbetrieben, die an Schulen in ganz Oberbayern Schüler über ihre Erfahrungen in der Berufsausbildung informieren.

Gilching – Wie kommt ein Frankfurter Mädsche mit erstaunlicher Gesangskarriere nach Gilching? Ganz einfach. Sie verliebt sich 1989 beim Skifahren in den österreichischen Bergen in einen Skilehrer, der ebenfalls aus Frankfurt kommt. Die Hochzeit und die Geburt der heute 28-jährigen Tochter folgten.

Landkreis – Es ist der zweite Teil einer Spendenübergabe an den Gemeinnützigen Verein zur Förderung von Hilfeleitungen für die Bevölkerung im afrikanischen Liberia. Vor einigen Monaten konnte Kreisrat Gottfried Obermair (r.) ausgediente Trikots vom SC Malching an den Thomas Böhner (l.), dem Vorsitzenden des Fördervereins übergeben.

Fürstenfeldbruck – In Kooperation mit der Stadt Fürstenfeldbruck haben die Stadtwerke Fürstenfeldbruck eine Elektroladesäule am Parkplatz vom Pucher Meer installiert und in Betrieb genommen. Ab sofort können Besucher des Naherholungsgebiets ihr Elektrofahrzeug beim Aufenthalt laden.

Landkreis – Dass im Ampermoos der Große Brachvogel wieder heimisch geworden ist, Streuwiesen als Oasen der Artenvielfalt erhalten bleiben und Gemeinden bei der Entwicklung von Ausgleichsflächen unterstützt werden, all das ist unter anderem einem gemeinnützigen Verein zu verdanken: dem Landschaftspflegeverband (LPV) Fürstenfeldbruck.

Überacker – Ein mulmiges Gefühl hatte Allianz der Tier- und Naturfreunde-Mitarbeiterin Andrea Plabst, als sie bei Dienstbeginn auf dem Spendentisch einen fest mit Panzertape zugeklebten Karton fand. Ein Blick ins Innere bestätigte die schlimme Vermutung: Eine Katzenmutter wurde hier mit ihren fünf Wochen alten Katzenbabies ausgesetzt!

Fürstenfeldbruck – Das Brucker Thema schlechthin, das alle schon seit Jahrzehnten in Atem hält, nähert sich offensichtlich nun einem Ziel. In der jüngsten Stadtratssitzung am 27. Mai konnten endlich die Weichen gestellt werden bezüglich der Verlegung der B2.