Gilching – Es blüht vielfach und innerhalb der Blühflächen summt und schwirrt es. Insekten, Schmetterlinge und kriechendes Getier geben sich ein fröhliches Stelldichein. In der Gemeinde Gilching zogen die Landwirte ein erstes Resümee. Zusätzlich haben sie Info-Tafeln angebracht. „Es haben fast alle Landwirte mitgemacht, und entsprechend Felder zur Verfügung gestellt“, freut sich Martin Fink jr. Er ist in Gilching einer der Initiatoren des Projekts. Ziel war, Paten für Blühflächen zu finden und sie aktiv mit einzubinden. Insbesondere nach dem Bürgerbegehren „Rettet die Bienen“ hat sich Fink ein Mehr an Zuspruch versprochen. „Wir freuen uns natürlich über die 30 Mitglieder, die sich bisher angemeldet haben und auch einen Obolus für das Saatgut bezahlen. Wenn aber nur ein kleiner Teil von denen, die das Bürgerbegehren unterschrieben haben und oft auch noch uns Landwirte für das Insekten- und Bienensterben verantwortlich machen, mitmachen würden, wäre allen geholfen“, betont Fink.
„Wir haben nämlich auch schon vor dem Bürgerbegehren etliche Blühflächen angelegt, jedoch mehr an Waldesrändern und auf Flächen, die nicht für den Anbau verwendet werden.“ Was mitunter an einer EU-Auflage gelegen habe. „Unsere Felder werden ja streng per Satellit überwacht und wir erhielten bisher eine Agrar-Förderung nur für Flächen, auf denen tatsächlich Getreide, Kartoffeln, Mais oder auch Zuckerrüben angebaut wurden. Wären da Blumenfelder dazwischen gewesen, wäre dies als Betrug gewertet und die Förderung gestrichen worden. Dies hat sich 2018 geändert.
Heute werden die Felder für die Agrar-Förderung inklusive Blühränder als Mischflächen gewertet. Jetzt war es uns auch ohne großen bürokratischen Aufwand möglich, rund um unsere Felder drei Meter breite Streifen für Blumen und Kräuter abzuzweigen.“ Neu hinzugekommen sind rund zehn Hektar, die für diesen Zweck zur Verfügung gestellt wurden. „Wenn noch mehr Bürger mitmachen, das Potenzial für weitere Blühflächen ist vorhanden“, ergänzt Georg Zankl j. Vorzeigeprojekt ist unter anderem der Acker zwischen Oberer Moosweg, Am Aubach und Rahmäckerweg, der rundum von reichlich Sonnen-, Korn- und Ringelblumen und diversen Kräutern eingesäumt wird. „Es sind rund 0,2 Hektar auf denen heuer etwa 5000 Sonnenblumen und vieles mehr blühen“, betont Fink, Pächter der Fläche. „Der Nachteil ist, dass jetzt auch viel Unkraut wächst und wir noch nicht wissen, wie sich das auf die neu eingesetzten Zuckerrüben auswirkt. Das bleibt noch abzuwarten.“ Als positiv wertet Fink, dass der Maschinen-Ring die Administration und die Betreuung der Mitglieder für das Blüh-Objekt übernommen hat. „Positiv ist aber auch, dass wir Landwirte uns jetzt regelmäßig treffen, um weitere Projekte zu überlegen, aber auch andere Probleme besprechen. Das war vorher so nicht der Fall.“ LeLe