Ein längst beschlossene Vorhaben wurde kürzlich vom Gemeinderat in Gilching abgeschmettert. Auf der Tagesordnung stand die „Revitalisierung und Erweiterung des Gewerbeparks Gilching Nord“. Das Gremium aber lehnte mehrheitlich die Erweiterung ab und beschloss lediglich, das alte Gewerbegebiet zu modernisieren.
Ein längst beschlossene Vorhaben wurde kürzlich vom Gemeinderat in Gilching abgeschmettert. Für Gewerbereferent Manfred Herz (CSU) nicht nachvollziehbar.
Leni Lehmann

Gilching – Ein längst beschlossene Vorhaben wurde kürzlich vom Gemeinderat in Gilching abgeschmettert. Auf der Tagesordnung stand die „Revitalisierung und Erweiterung des Gewerbeparks Gilching Nord“. Das Gremium aber lehnte mehrheitlich die Erweiterung ab und beschloss lediglich, das alte Gewerbegebiet zu modernisieren. Für Gewerbereferent Manfred Herz (CSU) nicht nachvollziehbar. Er will in Absprache mit allen Fraktionen einen neuen Anlauf starten.

„Ich weiß wirklich nicht, was die plötzliche Verweigerung sollte. Bei der so genannten Erweiterung von Nord handelt es sich lediglich um eine maßvolle Abrundung des alten Gewerbegebietes und wurde bereits in den 70iger Jahren beschlossen und ist so auch im Flächennutzungsplan festgeschrieben“, betonte Herz.  Mit der Umsetzung habe man lediglich bis zur Fertigstellung der Westumgehung gewartet, um die Erschließung künftig von dort aus zu regeln und so den Liefer- und Anfahrtsverkehr aus dem Ortszentrum heraus zu bekommen. „Als wir 2008 außerdem Antrag stellten, das alte Gewerbegebiet zu modernisieren, stand für mich fest, dass dies nur in Zusammenhang mit der bereits beschlossenen Abrundung Sinn macht. Beschlossen wurde jetzt, das alte Gewerbegebiet zu revitalisieren, das wird aber ohne eine Neuorientierung des Gesamtkomplexes so nicht klappen.“

Mit einer einfachen Rechnung begründet der 61Jährigen Unternehmer, weshalb Gewerbe und Arbeitsplätze wichtig für eine funktionierende Kommune sind, in der auch soziale Projekte nicht zu kurz kommen dürfen. „Wir haben rund 30 Millionen Euro Einnahmen. Davon 17 Millionen durch die Einkommenssteuer und 13 Millionen durch die Gewerbesteuer. Auf die Einkommenssteuer haben wir keinen Einfluss, aber beim Gewerbe haben wir es weitgehend in der Hand. Bieten wir entsprechende Rahmenbedingungen, sind wir auch für Firmen interessant, die gute Gewerbesteuer zahlen. Im Landkreis wird Gilching mittlerweile beneidet, weil wir der Gewerbestandort Nummer eins geworden sind und so auch entsprechend Kindergärten, Schulen, Vereine und weitere soziale Projekte bezuschussen können.“ Auf der Warteliste stehen aber auch noch viele Projekte, die nun mangels Finanzen auf den Nimmerleinstag verschoben wurden. Darunter zwei geplanten und beschlossene Feuerwehrhäuser für Gilching und Geisenbrunn, für die rund 30 Millionen Baukosten veranschlagt wurden, mahnt Herz. „Die Finanzierung ist nur dann gesichert, wenn auch das Gewerbe weiterhin floriert, und Firmen, die der Gemeinde guttäten, nicht abgewiesen werden.“

Für Herz müsste deshalb die Schaffung wohnortnaher Arbeitsplätze auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen, da kürzere Arbeitswege den Verkehr und damit den Ausstoß von Treibhausgasen verringern können. Durch die Förderung von Arbeitsplätzen in der Nähe von Wohngebieten können Pendelzeiten verkürzt, der Verkehr entlastet und die Umweltbelastung reduziert werden. Dies trägt zur Schaffung nachhaltigerer Gemeinschaften und einer insgesamt umweltfreundlicheren Lebensweise bei. Ein Ziel, das auch die Gemeinde unter dem Motto „Mobilität in Gilching – mehr als nur Verkehr“ mit Stimmen des gesamten Gemeinderats auf der Agenda hat, und dann lehnt man das Naheliegende einfach ab.“

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