Vor verschlossenen Türen stehen seit Wochen die Kunden, die gewohnt waren, in „Bonebergers Backparadies“ an der Waldstraße 1 in Neugilching täglich ihre Backwaren zu holen. Gleichwohl erst einmal ein Schild lediglich auf einen Betriebsurlaub bis 9. September hinwies, bleibt die Filiale nun zwecks Personalmangel bis auf Weiteres geschlossen.
Der Arbeitskräftemangel trifft mittlerweile fast alle Branchen
Leni Lehmann

Gilching – Vor verschlossenen Türen stehen seit Wochen die Kunden, die gewohnt waren, in „Bonebergers Backparadies“ an der Waldstraße 1 in Neugilching täglich ihre Backwaren zu holen. Gleichwohl erst einmal ein Schild lediglich auf einen Betriebsurlaub bis 9. September hinwies, bleibt die Filiale nun zwecks Personalmangel bis auf Weiteres geschlossen.

„Es tut mir leid. Wir haben über ein halbes Jahr lang schon versucht, eine Verkäuferin oder einen Verkäufer für die Waldstraße zu finden. Keine Chance“, sagte Firmenchef Will Boneberger auf Anfrage. Wegen der leidigen Personalfrage habe er in der Filiale bereits von ganztags offen auf halbtags umgestellt. „Rentiert hat es sich nicht mehr. Für mich aber bestand die Hoffnung, durch die reduzierte Arbeitszeit auch passendes Personal zu finden.“

Bedauerlich sei seiner Meinung nach, dass sich allgemein die Einstellung der Menschen zur Arbeit verändert habe. Zum einen liege die berufliche Vorstellung derzeit bei vielen Berufseinsteiger, aber auch bei langjährigen Berufstätigen, auf „weniger Geld dafür mehr Freizeit“, weiß der 44Jährige Chef der Traditionsbäckerei, die 1909 gegründet wurde. Erschwerend komme hinzu, so Boneberger, „dass es keine Disziplin mehr gibt. Da wird locker mal eine Woche blau gemacht, ohne auch nur den Deut eines schlechten Gewissens zu haben“.

Derzeit schmeißt der passionierte Bäckermeister das Hauptgeschäft an der Bruckerstraße im Altdorf mit vier Mitarbeiterinnen an seiner Seite. „Und von den vier Frauen, die bei mir arbeiten, sind zwei davon 75 Jahre alt. Eine davon ist meine Mama.“ Eine Möglichkeit sieht Boneberger noch in einer Umstrukturierung der Filiale. „Für mich habe ich immer ausgeschlossen, statt Verkäufer anzustellen, auf einen Verkaufsautomaten umzusteigen. Es fehlt dann leider der persönliche Kontakt und das kleine Gespräch über die Ladentheke. Mir wird aber wohl nichts anderes mehr übrigbleiben.“

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