Seit Anfang März gibt es nur noch drei Polizeidienststellen im Landkreis Fürstenfeldbuck. Die PI in Gröbenzell wurde geschlossen. Bereits 2017 wurde entschieden, dass die Dienststelle dort aufgelöst werden soll. Für die Gartengemeinde ist seither die Polizeidienststelle Olching zuständig. Während die Germeringer Beamten ab sofort den Dienst für Puchheim und Eichenau übernommen haben.
Die Polizeiinspektionen in Germering und Olching erhalten neue Zuständigkeitsbereiche – im Bild links Dienststellenleiter Jürgen Dreiocker und Stellvertreter Andreas Ruch.
Amper-Kurier

Germering – Seit Anfang März gibt es nur noch drei Polizeidienststellen im Landkreis Fürstenfeldbuck. Die PI in Gröbenzell wurde geschlossen. Bereits 2017 wurde entschieden, dass die Dienststelle dort aufgelöst werden soll. Für die Gartengemeinde ist seither die Polizeidienststelle Olching zuständig. Während die Germeringer Beamten ab sofort den Dienst für Puchheim und Eichenau übernommen haben. Die große Kreisstadt Fürstenfeldbruck ist von dieser Schließung nicht betroffen.

Die Redaktion des Amper-Kuriers sprach dazu mit dem stellvertretenden Dienststellenleiter der PI Germering, Andreas Ruch. Dieser freut sich über das neue Konzept. Auch wenn man jetzt „ein bisserl zusammenrücken“ müsse, da etwa zwei Drittel der Polizisten aus Gröbenzell nach Germering kamen und ein Drittel jetzt den Dienst in Olching tut. Da braucht es natürlich mehr Platz in der Germeringer PI.  Die „Umsiedelung“ sei allerdings kein Problem, denn man wisse ja schon seit längerem, dass der Umzug bevorstehe. Und Ruch ist froh, dass es keine Containerlösung geben wird, sondern, dass jeder Beamte am Ende seinen eigenen Arbeitsplatz im Haus haben werde. Darauf hätten sie von Anfang Wert gelegt, dass es auf keinen Fall eine Zweiklassengesellschaft zwischen den Germeringer und Gröbenzeller Beamten geben würde.

Der Grund für die Schließung der PI in Gröbenzell sei zum einen das baufällige Gebäude gewesen und außerdem entsprach die Inspektion schon lange nicht mehr den modernen Richtlinien der Polizei. Der Hinterhof des Gebäudes in Gröbenzell war nicht richtig abgesperrt und man hatte freien Zugang zur Straße. Dies ist aber beispielsweise notwendig, wenn Festgenommene zur Dienststelle gebracht werden. Denn gerade dann sei natürlich der Fluchtimpuls sehr hoch, sagt Ruch. Außerdem hatte auch die Nachbarschaft freien Blick auf den Hinterhof der PI.

Umstände, die es in der Germeringer PI natürlich nicht gibt. Das Gebäude der Kollegen in Olching soll im Übrigen auch nicht mehr lange genutzt werden, denn hier will die Polizei einen Neubau errichten, womöglich auch in Gröbenzell, das ist aber noch nicht entschieden. In den nächsten Jahren soll dann die Gemeinde Gilching von der Dienststelle in Gauting übernommen werden, da die Gemeinde zum Landkreis Starnberg gehört und Dienststellen nicht mehr über Landkreisgrenzen hinaus zuständig sein sollen. Aber dies kann laut Ruch noch eine Zeit dauern, da das neue Gebäude in Gauting erst noch gebaut werden müsse. Aber er persönlich würde es begrüßen, wenn Gilching dann unter seinen eigenen Landkreis fallen würde, da es aktuell durch die zwei unterschiedlichen Landratsämter oft zu Problemen wegen der Zuständigkeiten komme. Gerade im Jugendbereich vertreten die Amtshilfen unterschiedliche Vorgehensweisen. „Das macht uns die Arbeit oft nicht leicht“, so Ruch.

Der Aufgabenbereich nimmt zu

Mit der Stadt Puchheim und dem Ortsteil Puchheim-Ort hat die Germeringer Polizei den größeren Teil des Gröbenzeller Bereichs übernommen. Auch wenn man jetzt mehr Beamte und auch Einsatzfahrzeuge habe, bedeute das aber auch, dass auf die PI Germering auch mehr Arbeit zukommen werde, so Andreas Ruch. Die Germeringer Beamten müssten nun mit Puchheim, Eichenau, Alling, Germering und Gilching rund 100.000 Einwohner betreuen. Er gehe davon aus, dass allein die Straftaten dadurch steigen werden. Waren es zuletzt noch um die 2000 Fälle werde jetzt mit einem Anstieg von 3000 bis 3500 gerechnet. Dazu komme, dass die Germeringer Beamten ab sofort nicht mehr nur auf fünf, sondern auf insgesamt sieben Bahnhöfen nach dem Rechten schauen müssen. Beim Puchheimer Volksfest kenne man sich hingegen schon gut aus. Denn dort habe die Germeringer PI die Gröbenzeller Kollegen das eine oder andere Mal bereits in der Vergangenheit unterstützt, so Ruch.

Ansteigen werde vermutlich auch die Unfallbelastung, schätzt der stellvertretende Leiter der Germeringer Polizei. Nehme man die Statistik von 2017 als Maßstab, sagt er, dann werde die Zahl der Verkehrsunfälle um rund ein Drittel zunehmen. Gerade auf der B2 gäbe es leider immer häufiger schwere Unfälle. „Da sind unsere Beamten oft für Stunden am Unfallort gebunden“, so Ruch. Generell sollten die Bürger jetzt nicht befürchten, dass es womöglich zu lange dauern würde, bis Einsatzkräfte in Puchheim oder Eichenau vor Ort sein würden, betont er. Denn man wolle auf alle Fälle Präsenz zeigen. So seien sowohl uniformierte als auch zivile Beamten jederzeit im gesamten Dienstbereich unterwegs. Das bedeute, dass auch ein Anrufer aus Puchheim oder Eichenau innerhalb von wenigen Minuten Hilfe von der Polizei erhalten könne. Denn auch wenn in der Germeringer Polizeiinspektion gerade noch Stühle gerückt, Tische geschleppt und Kisten ausgepackt werden würden, hat der Einsatz für die Bürger natürlich immer oberste Priorität, so Ruch abschließend.                                                              db

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